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Monstranz von 1618 und ein kleines Lamm Gottes, um 1660 gefertigt, in
Gold und weißem Email. Wegen seiner vornehmen Schlichtheit seien hier (auf
Seite 450) ein Trauungsbecher von 17 12 mit seiner gleichfalls sehr geschmack-
vollen Lederkapsel, und wegen seines vornehmen Reichtums ein Rokoko-
Diamantenkreuz (untenstehend) abgebildet.
Was die neuere Kunst betrifft, müssen wir uns hier noch kürzer fassen.
Österreich konnte übrigens in der modernen Abteilung offiziell nicht beteiligt
sein, da die großen österreichischen Künstlervereinigungen - zum Teile im
Hinblick auf eine in zwei Jahren für Wien in Aussicht genommene kirchliche
Kunstausstellung - ihre Beteiligung abgelehnt hatten und so nur vereinzelt
Österreichisches nach Düsseldorf gelangt ist.
Wie bereits gesagt, ist die moderne Abteilung von außergewöhnlichem
Umfange und Reichtume. Auch hat man sich nicht mit der Vorführung von
Einzelwerken, deren Zahl wohl zweieinhalb Tausend übersteigt, begnügt,
sondern große, einheitlich gestimmte Räume zu schaffen gesucht. Der
„Semper-Bund", Verein für Handwerkskunst in Düsseldorf, bietet zum
Beispiele einen großen quadratischen Raum mit mächtigen Apsiden an drei
Seiten, wovon wir hier auf Seite 453 eine abbilden, und sucht dadurch un-
mittelbar die Wirkung des Raumes zu erreichen, für den die Einzelobjekte
bestimmt sind; ähnliches ist bei dem Friedhofe (Abbildung auf Seite 452) mit
zweiseitig herumgelegter Halle und Grabkapelle erstrebt. Es können hier
also die Bauten selbst als Ausstellungsobjekte
aufgefaßt werden; anders ist es bei verschie-
denen Räumen, in denen zwar die Einzelobjekte
die unbedingte Hauptsache sind, bei denen man
aber doch bestrebt war, den Raum auch selbst
wirken zu lassen, ein Unternehmen, das wohl
immer eine gewisse Gefahr in sich birgt.
So hat die Ausstellung von Mitgliedern
des deutschen Werkbundes sich einen etwas
düster wirkenden Raum geschaffen, der uns,
da wir altgermanische Behausungen vielfach
nur aus Wagnerschen Festspielen kennen,
wohl irrtümlich an solche erinnert. Etwas zu
stark Selbstzweck ist wohl der Raum XIX der
deutschen Gesellschaft für christliche Kunst mit
einer großen übereck gestellten quadratischen
Lichtöffnung und einem großen I-Iahnenmuster
auf dem Boden. Mehr eigenartig als ent-
sprechend ist wohl auch der Versuch in dem
großen französischen Saale XXXIV, der an-
scheinend übrigens nicht auf einen Franzosen Ausstellung mi- christliche Kunst in
zurückgeht, nämlich der Versuch, die Wand Düsfmdmf- B"""k""' (Fmhm "m
Twickel, Haus Stovem bei Salzbergen
durch metergroße, stark heraustretende und in wmfahn)