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men. Aber auch hier zeichnet sich der
Trend zu größeren Betrieben ab; wäh
rend der letzten Jahre hat eine Reihe in
der Öffentlichkeit mit Aufmerksamkeit
verfolgter Fusionen stattgefunden.
Etwa ein Drittel der in Schweden her
gestellten Möbel wird exportiert — in
erster Linie nach Norwegen und Däne
mark; ebenfalls ein Drittel der in Schwe
den verkauften Möbel wird importiert.
Auf dem schwedischen Möbelmarkt
sind ca. 15 000 verschiedene Modelle
vorhanden, von denen jährlich ca. 10 */o
erneuert werden. Auf der alljährlichen,
vorwiegend von Möbelhändlern besuch
ten schwedischen Möbelmesse in Stock-
holm-Älvsjö stellen ca. 200 Möbelher
steller ihre Erzeugnisse vor. Vieles von
dem, was auf der Möbelmesse gezeigt
wird, entspricht den Wünschen des Kun
den, d.h. Richtschnur ist, „was der Kun
de haben möchte“ oder besser gesagt, die
Meinung der Hersteller ist es, daß der
Kunde jene Möbel so oder so haben
möchte. Auch versucht man, den jewei
ligen Modetendenzen zu folgen. Auf die
se Weise sind in den letzten Jahren
schwere Ledersessel und Sitzmöbel auf
dem Markt aufgetaucht, bei denen eng
lische Fernsehserien Pate standen. Jetzt,
zu Ende der 70er Jahre, scheint sich die
Mode mehr helleren und leichteren
Holzmöbeln zuzuwenden.
Natürlich gibt es auch eine Reihe be
kannter Möbelhersteller, die den jewei
ligen Modetrend nicht mitmachen und
an der Forderung nach hoher Qualität
und guter Formgebung unverändert fest-
halten, wie z.B. Bruno Mathsson, bereits
seit 1936 als Formgeber und seit 1978
ausschließlich für Dux als erfolgreicher
Möbel-Formgeber tätig, Karl-Erik Ek-
selius mit seinen schichtgeleimten Holz
möbeln für JOC Möbler, Jack Ränge
mit seinen Möbeln aus Stahlrohr und ge
bogenem Holz für Klaessons und Gemla,
Hans Ehrlin mit seinen gemaserten Mö
beln für Alfred Ehrlin, Bürge Lindau
und Bo Lindekrantz mit Stahlrohrmö
beln für Lammhults, um nur einige zu
nennen.
Sehr gute Erfolge innerhalb der schwe
dischen Möbelproduktion konnten auf
dem Gebiete der Möblierung und Aus
gestaltung öffentlicher Räume erzielt
werden. Ausgezeichnete Formgebung,
gute Verarbeitung und Haltbarkeit
machten die Möbel zu Qualitäts-Klassi
kern. Leider lagen sie kostenmäßig zu
hoch, so daß sie für den gewöhnlichen
Verbraucher nicht erschwinglich waren.
Das schwedische Institut für
Möbelforschung
In der schwedischen Möbelbranche
nimmt das schwedische Institut für Mö
belforschung einen wichtigen Platz ein.
Es handelt sich hierbei um eine halb
staatliche Institution, die gleichermaßen
von der Industrie und der öffentlichen
Hand finanziert wird und in der Quali
tätsbestimmung von Möbeln einen wich
tigen Beitrag leistet.
Die Aufgaben des schwedischen Insti
tuts für Möbelforschung sind folgende:
— Forschungs- und Entwicklungsarbeit
— Entwicklung von Prüfungsmethoden
für Möbel und Einrichtungseinheiten
— Auftragsprüfung für die Möbelbran
che und Hilfestellung für Unterneh
men bei der Produktentwicklung
— in Zusammenarbeit mit dem schwedi
schen Amt für Verbraucherschutz ge
meinsam verantwortlich für den Mö
beltest: „Möbelfakta“.
Das Etikett „Möbelfakta"
Das mit dem Etikett „Möbelfakta“ ver
sehene Möbel stellt eine Qualitätsgaran
tie dar und erleichtert es dem Käufer,
Preis und Qualität zu vergleichen. Mö
bel, die sich dieser Qualitätskontrolle
unterziehen, werden nach der Typen
probe mit dem Etikett „Möbelfakta“
versehen, das nach folgenden Kriterien
ausgestellt wird:
— Anwendbarkeit
— Haltbarkeit
— Widerstandsfähigkeit der Oberflä
chen
— Güte der Verarbeitung
Folgende Güteklassen werden zu
grundegelegt:
— Grundanforderung
— hohe Anforderung
— extra hohe Anforderung
Bisher wurden allein über 2 500 Mö
bel auf diese Weise getestet. Über 150
Möbelhersteller sind diesem System an
geschlossen.
„Möbelsyn“-Möbelauswahl
Für den einzelnen Möbelinteressierten
ist der Möbelmarkt aber nach wie vor
unübersichtlich. Es werden daher Möbel,
die in Gestaltung und Funktion beson
ders gut gelungen und von sehr hoher
Qualität sind, ausgewählt und in einem
Möbelkatalog mit der Bezeichnung
„Möbelsyn“ - Möbelauswahl - gesondert
vorgestellt.
Alljährlich wird von einem Ausschuß
von Fachleuten eine Auswahl besonders
gelungener und funktionsgerechter guter
Möbel getroffen, die dann in Schweden
auf verschiedenen Ausstellungen vorge
stellt und in der genannten Broschüre
veröffentlicht werden. Auf diese Weise
will man das Interesse und die Nachfra
ge nach guten Möbeln fördern.