MAK
Webstuhle und Spinnräder für den Inlandsbedarf 
hergestellt. 
Es werden noch viele anderen Kunsthandwerke 
ausgeübt: Glasarbeiten, Elfenbeinschnitzerei, 
Metallbearbeitung, Buchbinderei, Papierherstellung 
und Lederarbeiten. Aber hierbei handelt es sich 
meistens um die Unternehmungen Einzelner. Es fehlt 
an handwerklichen Ausbildungsstätten. Jedoch 
glaubt der im Land geborene Neuseeländer, dass er 
das, was jeder andere tut, auch tun kann. Allmählich 
setzt sich aber die Erkenntnis durch, dass man 
grössere Fertigkeiten erlernen muss, und eine 
zunehmende Anzahl von Neuseeländern geht für eine 
solche Ausbildung nach Übersee. Wir nehmen in 
unsere Handwerker-Gemeinschaft gerne 
ausgebildete Leute aus anderen Ländern auf, die 
besuchsweise oder auch auf Dauer zu uns kommen. 
Die Ausstellung umfasst ca. 90 Stücke, die von 
Kunsthandwerkern der vielen verschiedenen Rassen, 
die die heutige Gesellschaft Neuseelands bilden, 
geschaffen wurden. Einige Kunsthandwerksgruppen 
haben Tausende von Mitgliedern, andere vielleicht 
nur ein oder zwei aktive Leute. Die meisten 
Handwerke bzw. Kunsthandwerke haben eine 
weniger als dreissigjährige Tradition in Neuseeland, 
und nur eines der an der Ausstellung beteiligten, die 
Maori-Web — und Flechtkunst, kann auf eine 
ununterbrochene Tradition von in diesem Fall ca. 
tausend Jahren zurückblicken. Deshalb sollte 
klargestellt werden, dass diese Ausstellung nicht den 
Umfang und die Breite des Kunsthandwerks in 
Neuseeland zeigt. Sie ist lediglich eine 
Zusammenstellung hervorragender 
kunsthandwerklicher Arbeiten aus dem Neuseeland 
von heute. Sie zeigt hauptsächlich die Arbeiten 
professioneller Kunsthandwerker. Es gibt jedoch im 
Hintergrund eine sehr grosse Gruppe von Menschen, 
die ein Kunsthandwerk als Hobby betreiben und 
dabei oft grossartige Gegenstände produzieren. Das 
Vorhandensein solcher Menschen in der 
Gemeinschaft kann nur dazu dienen, das allgemeine 
Verständnis für gute handwerkliche Arbeit zu 
vergrössern und die Herstellung so hübscher 
Gegenstände, wie sie in der Ausstellung gezeigt 
werden, anzuregen. Die Regierung stellte die 
Ausstellung zusammen, um einen ersten ungeheuer 
wichtigen Abschnitt der Entwicklung und Verbreitung 
des Kunsthanderks in Neuseeland zu kennzeichnen. 
T.J. Bayliss, 
Kurator für angewandte Kunst des 
Instituts und Museums Auckland
	        
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