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Volltext: Michael Thonet - ein Gedenkblatt

Nun begannen diese Gläubiger Beschlag auf das Eigen- 
thum des Michael Thonet und seiner Frau zu legen, andere 
Gläubiger schlossen sich an, und es kam so weit, dass alles 
den Eheleuten Thonet in Boppard gehörige Eigenthum 
verkauft wurde, da sie keine sonstige Sicherstellung zu leisten 
vermochten. 
Eine Partie Möbel, welche durch die Fürsprache des 
Fürsten Metternich vom österreichischen Hofe bestellt 
waren, wurden in Boppard angefertigt, wo in Michael 
Thonets Abwesenheit dessen ältester Sohn P'ranz Thonet 
das Geschäft weiterführte. Diese Möbelsendung wurde in 
Frankfurt a. M. auf dem Transporte nach Wien von den 
Gläubigern mit Beschlag belegt und konnte deshalb nicht 
am Wiener Hofe abgeliefert werden. 
Vor seiner Abreise nach Wien beschickte Michael 
Thonet im Jahre 1842 die allgemeine Industrie-Ausstellung 
in Mainz mit seinen Erzeugnissen. In dem, im Aufträge des 
Grossherzoglich hessischen Gewerbevereines vom Secretär 
Rössl er verfassten »Ausführlichen Bericht« (Darmstadt 1843) 
heisst es (pag. 113) wörtlich: 
»Michael Thonet Möbelfabrikant in Boppard a. Rh. 
6 Stück elastisch gepresste Stühle von Mahagoniholz 
47 fl. 15 kr.), 2 Sessel (zusammen 42 fl.), ein Lesetischchen 
mit gewundener Säule , und ein Tablettchen mit gepressten 
Säulen und Aufsatz, beide nach derselben Methode gearbeitet. 
Die Vortheile dieser, dem Herrn Aussteller eigenthümlichen 
Methode, für welche derselbe in Oesterreich, Frankreich 
und Belgien patentirt ist, bestehen hauptsächlich darin, dass 
den Möbeln bei vollkommener Dauerhaftigkeit und Eleganz 
eine ausnehmende Leichtigkeit gegeben werden kann. Eine 
angenehme Elasticität an der Rück- und Armlehne der 
Stühle wird von dem Herrn Aussteller gleichfalls als Vorzug 
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