HOLZBEARBEITUNGS-MASCHINEN.
45
Ich kann aus Erfahrung Jedermann empfehlen, Versuche
zwischen Spiral- und Spitzbohrer bezüglich ihrer Leistung und
Haltbarkeit anzustellen, und gewärtige, die Vorzüglichkeit der
ersteren allgemein anerkannt zu sehen.
Auf der Ausstellung waren einfache, doppelte, dreifache
Vertical-Bohrmaschinen tlieils ohne, theils mit Stemmvorrichtungen
combinirte, sowie auch horizontale Bohrmaschinen, in grosser
Zahl vertreten.
Im Allgemeinen ist hei den Bohrmaschinen die Einrichtung
getroffen, dass der Bohrer mittelst Zugstange und Hebeltritt durch
eine Fussbewegung des Arbeiters in das zu bohrende Holzstück
eingeführt wird, während der Rückgang des Bohrers durch ein
Gregengewicht automatisch sich bewerkstelligt.
Bohrmaschinen, bei welchen der Arbeiter durch Anziehen
oder Einführen des Bohrers in das zu bohrende Holzstück sich
der Hände bedienen muss, können nicht als praktisch bezeichnet
werden, da der Arbeiter seine Hände zum Richten und Schieben
des Holzstückes, und nicht zu einer Arbeit verwenden soll, bei
welcher der Fuss die Stelle der Handverrichtung vertreten kann.
Bei allen ausgestellten Bohrmaschinen waren einfache Vor
richtungen angebracht, um die Tiefe des Eindringens des Bohrers
für den Fall als nur auf eine bestimmte Tiefe gebohrt werden
sollte, zu fixiren.
In der Regel war auf der Bohrspindel oder der Zugstange
für diesen Zweck ein verschiebbarer und mit Stellschraube ver
sehener Ring angebracht. — Diese höchst einfache Vorrichtung
kann sehr empfohlen werden.
Horizontale Bohrmaschinen waren von J. A. Fay & Co.,
Bentel, Margedant & Co. und Richards, London & Kelley
ausgestellt.
Fig. 27 und 28, Tafel III zeigt eine Skizze der von E. und
F. Gleason, Philadelphia, Pennsylvania, ausgestellten horizontalen
Bohrmaschine mit zwei in variablen Entfernungen verstellbaren
Bohrern, welche bei der Sesselfabrication vielfach angewendet
wird. *)
*) Eine ähnliche Bohrmaschine war auch 1873 in Wien von B. D.
Whitney, Winehendon, Massachusetts, ausgestellt.