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Volltext: Die Leistungen der Statistik und allgemeine Bildungsmittel (Gruppe XXVI, Section 6: Bildungswesen im weitesten Sinne)

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J. Löwenthal. 
4 Militärfchulen, i Marine-, i mathematifche, i Thierarznei-, i Ackerbau-, i poly- 
technifche, i Rechts-, Kunft-, Gewerbe-, i medicinifche und eine fogenannte Nor 
malfchule zur Heranbildung der Lehrer. 
Die egyptifchen Miffionen in Europa forgen für die Ausbildung von 24 
Zöglingen in Frankreich, 2 in Deutfchland, 13 in England und 12 in Italien. 
Sämmtliche von der Regierung unterftützte Lehrinftitute zählen 1193 Schüler, 
welche je nach der eigenen Wahl in irgend einer europäifchen, franzöfifchen, 
englifchen, deutfchen oder italienifchen Sprache unterrichtet werden. Arme, eltern- 
lofe Kinder erhalten in Alexandria und Kairo in der arabifchen und türkifchen, 
fowie fpäter in irgend einer europäifchen Sprache Unterricht. Gegenwärtig lernen 
dort 92 franzöfifch, 33 englifch und 29 deutfch. Einige werden auch zu Hand 
werkern, als Tifchler, Maler u. f. w. herangebildet. In den Provinzial-Hauptftädten, 
als : inBenfuef, Benfa, Siut, Minieh, Tantah und Manferah find für 1715 Kinder berech 
nete, von der Regierung zu unterftützende Schulen in der Bildung begriffen. In 
Kairo und Alexandria gibt es ferner auf Kotten des Divans und mittelft Legaten 
unterhaltene Penfionate mit 1358 Zöglingen, welche im Koran, in der arabifchen 
und türkifchen Sprache, in europäifchen Idiomen, in Gefchichte, Geographie und 
Arithmetik Unterricht erhalten. Achtzehn nichtmohamedanifche Schulen, als: 
i koptifches Collegium, 7 koptifche Knaben- und Mädchenfchulen, 4 jüdifche, 
3 fyrifche und 1 armenifche Schule zählen zufammen 1002 Zöglinge. Aufser den 
genannten Anftalten gibt es in Egypten 2007 von 82.950 Knaben befuchte Schu 
len, welche auf Korten der Eltern unterhalten werden. Die „Statistique“ zählt 
ferner 26 von religiöfen chriftlichen Körperfchaften geleitete Schulen in Kairo, 
28 in Alexandria und 16 in verfchiedenen anderen egyptifchen Städten mit zufam 
men 4321 männlichen und 2882 weiblichen Zöglingen auf. 
Die nordamerikanifchen Freiftaaten. 
Kaum dürfte in irgend einem anderen Lande däs Verhältnifs der Schüler 
zahl zur Bevölkerung fich fo günftig herausftellen, wie in den nordamerikanifchen 
Freiftaaten; man kann denfelben aber auch nicht das Zeugnifs verfagen, dafs fie 
dem Unterrichte als Grundlage des gefammten Bildungswefens die gröfste Sorg 
falt zuwenden und Alles veranftalten, was zu deffen Förderung und Hebung füh 
ren kann. Es bedurfte blofs eines Rundganges in den dem Bildungswefen gewid 
meten Räumen der amerikanifchen Ausftellung, um die Ueberzeugung zu gewinnen, 
wie fehr überall auf die Faffungskraft und die Befähigung der Zöglinge jeden 
Alters Bedacht genommen ift und ebenfo fanden fich dort die vielen Behelfe und. 
Mittel zur Erleichterung des Unterrichtes in der praktifcheften Weife vereint. Wie 
freundlich blickte uns nicht das lichte und luftige Zimmer in dem gegenüber der 
Galerie errichteten Schulhaufe mit feinen Karten, Zeichnungen aller Art zur Ver- 
anfchaulichung der verfchiedenen Unterrichtsobjecrte, mit feinem Harmonium, 
feinen Lefebüchern und feinen Utenfilien entgegen ! Das Kind kann nicht umhin, 
nach der Bedeutung diefer oder jener Abbildung, diefes oder jenes Modells zu fra 
gen und fchöpft aus der Antwort irgend eine Belehrung. Allerdings unterläuft 
hier mancherlei Spielerei mit, aber dem Kinde foll ja auch der Unterrich wie im 
Spiele beigebracht werden. In der Gallerie veranfchaulicht ein Stereofkop das 
Innere verfchiedener Lehranftalten. Der Anblick, den hier ein fehr geräumiger 
Verfammlungsfaal mit den vielen Hundert andächtigen Schülern und Schülerinen 
oder der Einblick in die eine oder andere Claffe, in welcher die Zöglinge dem Vor 
trage des Lehrers oder der Lehrerin mit der gefpannteften Aufmerkfamkeitlaufchen, 
erregte, gewährte die angenehmfte Ueberrafchung. Das Unterrichts- und Erziehungs- 
wefen bildete auch den Hauptinhalt der in der Gallerie zahlreich aufgehäuften 
Bücher und anderer Lehrmittel. Die Kleinkinder-Schule bis hinauf zur Gelehrten 
anftalt waren vertreten. Die Schiefertafel, wie die umfangreichften Globen, die natur-
	        
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