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Dr. J. E. Polak.
, ft Dle J uftl * WIrd “ach Gefetzen des Korans von den Priellern geübt doch
befiehl auch eine Art weltliches Gericht, von dem geglichen nicht Leng abge
nnTp ( f nan r t ; W ^ heS im Namen des Köni S s ausgeübt wird, nach welchfm
rvf h Lrw! ZWI ^ cde “ Europäern und Inländern durch Hilfe der Confulate und
Gefandtfchaften gefchlichtet werden. Für den öffentlichen Unterricht
h,rT "ft • t r a ü em T le ’n gegrÜndet ™ J ahre l8 V’ die auch, durch mehrere Jahre
durch oflerreichifche Lehrer geleitet, viel zur Verbreitung von militärifchen
mathematifch-phyfikalifchen und medicinifchen Kenntniffen beigetragen und die
zur Bildung von Priellern durch Fundationen unterhaltenen Madraffes Zum
Lobe des Volkes mufs doch erwähnt werden, dafs im Allgemeinen die Eltern für
Erziehung ihrer Kinder Sorge tragen und nach Kräften ihnen Unterricht durch
Lehrer angedeihen laffen, fo dafs die Bildung extenf.ver ifl, als man gewöhnlich
annimmt, wozu auch das Lefen der guten Dichter viel beiträgt. §
ie S t a a t s r e 11 g i o n ifl die mohamedanifch-fchiitifche, doch gibt es auch
viele Sunden unter den kurdifchen, türkifchen und arabifchen Stämmem Es finden
lieh auch viele geheime und offene Seblen, die, folange fie nicht den rmnrW
cipien des Staates zuwider handeln, geduldet werden. Ja nach den oft publicfrten
taats-Grundgefetzen find alle Unterthanen vor dem Gefetze gleich, doch ifl diefes
nur in dei Theorie, nicht aber in der Praxis gütig. Die wichtigflen Wallfahrt-
orte und Afyle des Landes find Mefchhed, Kum und Schohabdulazim, aufserhalb
des Landes Kerbeiah bei Bagdad, Mekka und Medina. Während die Pilgerfahrten
gerhig" * zahIreich find > find die nach Mekka und Medina relativ fehr
Verkehrsmittel.
Es ifl eine bekannte Erfahrung, dafs zur Erfpriefslichkeit des Handels mit
einem Lande nicht allein die Billigkeit und Verwendbarkeit der dortigen Artikel
noch 0 Ab n Z der lmp0rtirten Waaren entfeheiden, fondern es müffen
andere Faftoren hinzutreten, die einen lebhaften Handel ermöglichen.
Zu diefen zahlen wir vor Allem die Communicationsmittel, durch welche
I erfonen und Waaren von einem Hafenplatz bis an die Grenze, und von dort aus
ins Innere des Landes gelangen können; die Zeit und Koften, welche eine Reife
oder ein Transport in Anfpruch nehmen; die Gefahren, Zufälle und Schäden
flrittbr? p e o len , Un t Waar ^ aus gefetzt find; den Schutz, den Kaufleute in
t gen Fallen oder bei mafslofer Gebarung finden können; die Münzen oder
Anweifungen welche man zum Ankauf braucht, oder beim Verkauf ausführt • die
Zeit, welche Nachrichten und Briefe dahin und von dort brauchen Wir hätten
ftdbft Zl | . er0rte 7?' fich i n “ aher Zuku “ft durch Anlage von Bahnen im Lande
fdbfl, bis an die Grenze desfelben oder bis zum Cafpifee, die Transporte und
Keifen andern werden. ^
Strnfse R 6 T e n ! 1 n , n 6 r n , Cl e , s i . L a n d e s. Es gibt mit Ausnahme einer kurzen
Strafse im Tieflande des Gelan fchen Gebietes — von Murdab bis Mandfchil —
keine gebahnten Wege im Lande, abfolut keine Laflwagen, fo dafs Perfonen und
Waaien auf dem Rucken von Pferden, Maulthieren und Kameelen transportirt
werden. Ausnahmsweife bedienen fich Frauen und fchwächliche Perfonen des
Pa ankins (einer von Maulthieren getragenen Bahre, welche auch in Krankheits-
tallen benutzt werden kann) oder der paarigen Körbe für den Transport zweier
,* r Ueber dei ? Einflufs der Wallfahrten fiehe
crelellfchaft 1867. Itinerarien mufelmanifcher Pilg
Cholera von Dr. J. E. Polak.
Mittheilungen der Wiener geographifchen
er mit Bezugnahme auf Verbreitung von