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Dr. J. E. Polak. 
(Eremurus caucasicus), die Tighalmanna und das fehr beliebte, als Genufsmittel 
gebräuchliche Terendschebin (Exsudation der kurdiftanifchen Eiche) und Salep. 
Von den fo berühmten, dem Lande eigenthümlichen Harzen wurden nur 
Ammoniakgummi und Sakkis, das ift das Terpentin von Pistacea lentiscus ein- 
gefchickt. Durch vorzügliche Mufter aus verfchiedenen Theilen des Reiches war 
Opium vertreten, während der ebenfo vorzügliche Tab ak (Tombaki), eine 
Hauptquelle der Landeseinnahmen, nur durch unzureichende zerbröckelte Stücke 
dargeftellt wurde. Schöne Bau-, Fournir- und Nutzhölzer fchickten die Provinzen 
am Caspifee, ebenfo die Provinzen Kafchan und Kirmanfchah. Während für 
fchöne Mufter von Rohfeide aus Gelan und Yezd Sorge getragen wurde, waren jene 
von Baumwolle, Wolle, Ziegen- und Angorawolle fo fchlechter Wahl, dafs fie nur 
einen unklaren Begriff von der grofsen Production diefer Stoffe gewährten. Prima 
Qualität ift auch die vom Küftenlande eingefchickte Jute, welcher eine bedeutende 
Zukunft bevorfteht, die jedoch bisher nur zur Erzeugung von Bindfaden ver 
wendet wird. 
IV Gruppe. 
Die Nahrungsmittel als Producte derlnduftrie, die im Lande 
durch vorzügliche Effig- und Zuckerconferven, Conditoreien, Mannaküchen-Milch- 
produdle, duich das in 'Fett confervirte Fleifch (Gurmeh) repräfentirt ift, bot in 
unferer Abtheilung nur Mufter von Rohzucker aus Gilan und Mafanderan, welche 
eben nur andeuteten, wie diefer edle Stoff mifshandelt, und was daraus durch ein 
rationelles Verfahren gewonnen werden könnte. Mehrere Conferven von Oliven 
fowohl in Effig als auch in Oel gaben den Beweis der fchönen Früchte und des 
edlen Oels, welches einen fchönen Ertrag verfpricht. Ein faurer Molkenkäfe 
(Kara grut) diente als Repräfentant der Verwendung der Milchabfälle. Eine Con- 
ferve der Früchte Diospyros lotos aus Mafanderan warfeiner Neuheit wegen 
beachtensweith. Dei Caviai elfter Qualität und mehrere geräucherte Fifche von 
der Gattung Lachs, Haufen und Karpfen erinnerten an den beifpiellofen Fifchreich- 
thum der Zuflüffe des Cafpifees und an den reichen Ertrag und Stoff zur Volks 
nahrung, den fie gewähren könnten ; jedoch ift der Genufs von allen Knorpelfifchen 
und deren Produkten gefetzlich verpönt. 
V. Gruppe. 
Die Textil- und Bekleidungsinduftrie war der Sache gemäfs am beften reprä 
fentirt und fie drückte beinahe der ganzen perfifchen Ausftellung den Stempel 
dermafsen auf, dafs der gewöhnliche Befchauer faft nur diefelbe berückfichtigte. 
Mit Ausnahme des Seidenteppichs, deffen Fabrication feit ettva ioo Jahren ganz 
aufgegeben ift, und deffen Blüthezeit in die Periode der Safi-Dynaftie fällt, waren 
die Wollteppiche in allen Webearten, Längen, Fabriksorten und Qualitäten 
dargeftellt. Befonders feffelten die fogenannten B e t t-Te p piche ausKurdiftan und 
Siftan. Kunftkenner und Phyfiologen, die fich mit Farbenlehre befchäftigen, 
erklärten einftimmig, dafs die Farbenzufammenftellung und die Mufter das Ge- 
fchmackvollfte und Corredtefte in der Art bieten. Leider flehen diefer fo fchönen 
Fabrication zwei Klippen entgegen, die wohl im Auge zu behalten find, weil fie 
mit der Zeit die eigenthümliche Induftrie zu zerftören geeignet wären, i. Die 
Anwendung der Anilinfarben, welche die Teppiche wegen ihres zu grellen 
Tons und tvegen der Unbeftändigkeit nicht vertragen. 2. Die Aufträge europäifcher 
Kaufleute, ihnen nach gegebenem Mufter Waare zu liefern. Es ift leider eine 
traurige Erfahrung, dafs ebenfo wie die Indianer beim Contradle mit Europäern 
nach und nach, felbft bei der humanften Behandlung, zu Grunde gehen, ebenfo 
wird der natürliche Gefchmack und der Farbenfinn der Orientalen verdorben, 
wie fie europäifche Art und Weife nachahmen wollen. Die Filze zeichnen fich 
durch Dichtigkeit, lchöne einverleibte Mufter und Billigkeit aus. Ihr bedeutendes
	        
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