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Volltext: Beiträge zur Geschichte der Preise (Additionelle Ausstellung Nr. 5), officieller Ausstellungs-Bericht

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Dr. Carl Theodor von Inama-Sternegg. 
tung reichhaltiger preisgefchichtlicher Arbeiten dienen, welche in diefem rührigen 
Minifterium und auf feine Veranlaffung bei untergebenen Behörden gemacht fein 
müffen. 
Wir heben aus der grofsen Reihe hervor: die graphifche Darftellung der 
Brennholz-Preife auf dem Wiener Markte von 1834 bis 1872 (gefchwemmtes und unge- 
fchwemmtes, hartes und weiches Holz gefchieden), Darftellung des Ganges der 
Holzpreife in den Forftbezirken Gurahumora (Bau- und Brennholz 1852 bis 1872, 
Arnoldftein Bau-, Nutz- und Brennholz) 1S52 bis 1871, Hallein und Zell am See 
(Nutz- und Brennholz) 1852 bis 1872. Endlich mufs hier der grofsartigen Ausftel- 
lun"- derTriefter Handelskammer gedacht werden, welche im Pavillon des 
Welthandels eine Darftellung des Antheils, den Trieft am Welt 
handel nimmt, in grofsartigem Mafsftabe und in einer der Hauptfache nach 
fehl* gelungenen Weife geboten hat. 
Allerdings trat die Preisgefchichte bei diefer Ausftellung als ein neben 
fachliches (zu karg berückfichtigtes) Moment des Welthandels auf; aber auch die 
umfaffend dargelegten Verhäitniffe der Waarenbewegung von Trieft find für das 
Verftändnifs der Preisgefchichte von grofsem Werthe; zwei graphifche Tableaux 
ftellen die Mengen der 1857 bis 1871 auf dem Landwege, zwei weitere die Mengen 
der auf dem Seewege (nach Häfen und Flaggen geordnet) 1845 bis 1871 aus- und 
eingeführten Waaren dar; vier Tafeln gruppiren ferner die eine Million Gulden 
überfteigenden, und die unter einer Million bleibenden feewärtigen Waarenausfuhrs- 
Werthe; eine Tafel bringt die ganze Handelsbewegung von Trieft 1859 bis 1868 
zur Anfchauung; der Tafeln über das Silberagio haben wir fchon früher gedacht. 
Unter den in mehreren Tafeln dargeftellten Gefammt-Platzumfätzen der vorzüg- 
lichften Artikel in Trieft im Jahre 1871 mit Preifen und Quantitäten verdient befon- 
ders die tabellarifche Zufammenftellung der Preisbewegungen 
des Triefter B au m w o 11 - M a r k t e s in den Jahren 1871 und 1872 in Wochen- 
notirungen mit Beifügung des Curfes auf London per drei Monat hervorgehoben 
zu werden. Es find acht Sorten Baumwolle beriickfichtigt, Vorrath, Zufuhr und 
Ablieferung auf befonderen Tabellen beigegeben; das grofse Diagramm ift mit 
befonderer Sorgfalt gearbeitet und fehr fchon ausgeftattet. Leider ift das Facit 
diefer Handels- und preisftatiftifchen Unterfuchung ein Schmerzensfchrei über die 
Vernachläffigung des Triefter Platzes feitens der Regierung. „Der fo bedeutende 
Abfall in den Zufuhren des Jahres 1872, der für 1S73 wohl noch gröfser fein wird, 
ift auf den Umftand zurückführen, dafs wir mit allen unferen früheren Abfatz- 
gebieten nur durch eine einzige Eifenbahnlinie in Verbindung ftehen. Die Ver- 
fchleppung der Predilbahn rächt fich durch denVerluft des Transits von Oftindien 
nach Tirol, Süddeutfchland und die Schweiz, wie fich in ähnlicher Weife auch der 
Getreidetransit vermindert hat. Dafs Trieft durch folche Vernachläffigung auch mit 
Bezug auf die ftaatlich-politifchen und wirthfchaftlichen Intereffen auf nicht zu 
rechtfertigende Weife dem Ruine zugeführt wird, ift eine unumftöfsliche That- 
fache.“ 
Eine andere Art der graphifchen Darftellung in f a r b i g e n Bändern 
fanden wir unter Anderem angewandt bei Helly’s Vergleichung der Preife 
verfchiedener Materialien und Droguen von 1788 und 1873, bei 
welchen die Abtheilungen der Abfciffe die Preisfcala, die Ordinaten dagegen die 
beiden verglichenen Jahre bedeuten, welche der gewöhnlichen, entgegengefefzten 
Anordnung aber auch nur für folche fpecielle Zwecke Anwendung finden kann. 
Auch Schebek’s grofse Tafel über das allmälige und ftetige 
Steigen der Getreidepreife (fiehe unten) hat die Bänderform angewen 
det, wie auch in origineller Weife Minifterialrath Dr. Mayr in feinei 
Tafel über den Münchner Fleifchco nfum und dieFleifchpreife 
von 1809/10 bis 1872. Die Bänder find hier vertical geftellt und imUebrigen die 
gewöhnliche Ordnung (die Ordinaten als Quantitäten, die Abfciflenabfchnitte als 
Perioden) beibehalten. Die ganze Länge des Bandes zeigt den Gefammtconfum von
	        
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