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Volltext: Das Hüttenwesen (Gruppe I, Section 2 und 3), officieller Ausstellungs-Bericht

Das Hüttenwefen. 
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Zur Verarbeitung der Bleierze, welche wenigftens theilweife in Stadeln oder 
Kilns geröftet werden,dienen theils ältere dreiförmige, theils neuere liebenförmige 
Hochöfen, von welchen die letzteren 8-2 Meter Höhe und in der Formhöhe einen 
Querfchnitt von 4-9 Quadratmeter haben. Unter den neueren Einrichtungen ift 
ein auch im Modell ausgeftellter Treibherd für 500 Zollcentner Einfatz zu 
erwähnen. Derfelbe hat vier Feuerungen, die fowohl für Holz, fowie für Stein 
kohle eingerichtet find, und ift derartig gut verfchloffen, dafs die Bleidämpfe nur 
in die Flugftaub-Kammern und die Hauptelfe abgeleitet werden. Gleichzeitig 
werden die Gafe zum Erhitzen des Windes verwendet, fo dafs mit warmem Wind 
abgetrieben wird. 
ß 0 rg. und Hüttenverwaltung Rai bl ftellte hauptlachlich die 
Produkte des kärntnerifchen Flammofen-Proceffes, welcher dafelblt in vier Oefen 
betrieben wird, aus, worunter vorzüglich das Blei als nahezu filberleer hervor 
gehoben werden kann. Die Qualität des nicht raffinirten Bleies ift durch bei 
gegebene Analyfen beleuchtet, und zwar ift die Zufammenfetzung folgende: 
Rührblei Prefsblei 
Antimon Spur 0-102 
Kupfer geringe Spur Spur 
Schwefel .... o*n8 °"382 
Eifen Spur Spur 
Blei 99-882 99-5I6 
Während das Rührblei als Weichblei Handelsartikel ift, wird das Prefs 
blei zur Schrotfabrication gefucht. > 
Im kärntnerifchen Pavillon ift noch bezüglich der Bleiproduction hei vor- 
zuheben die Aufteilung der Bleiberger Bergwerks-Union, welche 
in ihren Bleihütten Kärntens bei 34-0°° CentnerJBIei per Jahr erzeugen und 
theilweife als Blei, theils in Form von Bleifabricaten verkaufen. In der bei Villach 
gelegenen Fabrik werden jährlich circa 11.000 Centner Blei auf Glätte und 
Mennige verarbeitet, während die Schrotfabrik bei 7200 Centner, die Bleiröhien- 
und Plattenfabrik bei 6300 Centner per Jahr erzeugt. Um die Leiftungsfähigkeit 
zu zeigen war aufser Mufterftücken von Bleiröhren von verfchiedenen Dimen- 
fionen ein Bleirohr von fünf Linien inneren Durchmelfers und 1176 Fufs Länge 
ausgeftellt. 
Bleiplatten waren von 6 Fufs Breite, 7*8 Fufs Länge, 1 Linie Dicke und 
2724 Zollpfund, fowie von 3 Fufs Breite, 9 Fufs Länge und 0 25 Linie Dicke aus 
geftellt. Zu erwähnen ift noch der von dem Direktor der Gefellfchaft Herrn 
Hinterhüber ausgeflellte continuirliche Röftofen. 
Von Bleiproducenten Kärntens hatten noch ausgeftellt: Guftav Giaf 
v. Egger, J. Rainer in Klagenfurt, Johann Rohrer in Lind und Struggl’s 
Erben in Raibl. 
Die Bleiprodudtion Krains war nur durch die Ausftellung des Werkes 
Knappoufche, welches im Jahre mit zwei Flammöfen nahe 3000 Centner Blei 
producirt, vertreten. 
Von den Ausftellern Böhmens find noch zu erwähnen die A c 11 e n g e 1 e 11- 
fchaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, welche Bleierze, die in der 
Kfcheutzer Zeche erzeugt werden, in Fortfchauflungs-Herden röftet und verfchmilzt 
und die Produkte, und zwar Blei, Bleiglätte und Silber ausftellte, ferner die Bleierz- 
Zeche Frifchglück und Reichenfegen zu Mies, welche neben Verkaufs- 
Bleiglanz Bleiblöcke ausftellten. . 
Von den Bleiwaaren-Fabriken ift noch die G. W i n i wart er s in Gumpolds 
kirchen zu erwähnen, welcher Bleiröhren, Bleche, Folien, Bleidrähte neben Zink 
und Kupferfabricaten ausftellte. . 
In der ungarifchen Abtheilung waren die Hüttenproceffe, welche in den 
königlichen Hütten angewendet werden, fehl- inftrudtiv fowohl durch
	        
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