24
Dr. Mofetig von Moorhof.
entweder an der Innenfeite der Mieder angebracht find oder an deffen Aufsenfeite
verlaufen.
Offene Mieder mit ganzer oder gebrochener Beckenflütze, Achfelkrücken und
breiten, abftehend gekrümmten, ftark federnden Stahlbändern, welche vom Rücken-
ftabe ausgehen und die der Convexität der fkoliotifchen Krümmung entfprechende
Thoraxfeite umklammern follen. (N y r o p.)
Offene Mieder mit ganzer Beckenflütze, Achfelkrücken, beweglichem
Rückenflabe und Gummifchnür-Zug. (Collin.)
Offene Mieder mit verfchiebbaren Becken- und Achfelhöhlen-Stützen.
Das Mieder wird der pathognomonifchen Lage entfprechend angelegt und die
allgemeine Geraderichtung durch Schraubenwirkung erzielt. (Schlecht.)
Offene und gefchloffene Mieder mit Zügen oder Metallplatten, die durch
Schraubenvorrichtung geregelt werden.
Offene Mieder mit gebrochener Beckenflütze, doppeltem Rückenflab,
der bis zur Halswirbel-Säule reicht, keine Achfelkrücken, fondern Ledergurten,
die torniflerartig die Schultern umfaffen. Der Zug wird durch Metallplatten aus
geübt, die den Thorax feitlich umfaffen. Die Metallplatten find mit Spangen ver
bunden, welche die Rückenfläbe kreuzen und allhier mit Zähnen eingreifen
(ä cremaill&re). Natürlich mufs dabei die Krümmung früher durch die Hände des
Operateurs möglichfl ausgeglichen werden, worauf erfl die Metallplatten anzupaffen
find. Für Kyphofen odej Lordofen find die Rückenfläbe entfprechend der Ver
krümmung gebrochen und allhier mit Stellfchrauben verfehen. (T aylor.)
Apparate zur Behandlung des Schiefhalfes, bei denen durch Schrauben in
jeder Richtung auf den Kopf eingewirkt werden kann und die in technifcher
Beziehung das gröfste Lob verdienen, haben Collin und Mathieu ausgeflellt.
Erwähnenswerth ifl endlich noch ein Apparat, welcher die Brauchbarkeit
des Vorderarmes und der Hand bei fchlotteriger Verbindung nach Refedlion im
Ellbogen-Gelenke vermittelt. Collin erzielte diefs durch Compreffion des zwei
köpfigen Armmuskels mittelfl einer Platte von geprefstem Leder, die durch eine
Schraube Heilbar ifl.
Künflliche Gliedmafsen kamen fehr zahlreich zur Ausflellung und haben
fich diefsbetreffs England (Gray), Frankreich, Italien, Schweiz (Weber-Moos),
Deutfchland und Oeflerreich hervorragend betheiligt. Das Materiale, woraus die
künfllichen oberen oder unteren Gliedmafsen gefertigt, waren Holz, Leder und
Hartgummi. Die Bewegung der Gelenke wurde durch Kautfchukflränge oder
Darmfaiten vermittelt. Das Gewicht wurde auf das allergeringfle reducirt, fo dafs
Oberfchenkel-Piecen im Ganzen drei Pfund wogen. Einen neuen Mechanismus
in der Imitation der Sprunggelenks-Bewegung bei künfllichen Beinen hat Weber
Moos erdacht. Ich konnte darüber nur fo viel erfahren — es wird eben geheim
gehalten — dafs es in einer gefchickten Combination zweier Kautfchukcylinder
mit einem höchfl einfach conflruirten Kettengelenke befleht.
Inflrumente für Anthropologie. Inflrumentenmacher L. Mathieu
aus Paris hatte eine grofse Anzahl diefsbezüglicher Apparate ausgeflellt. Es
dürfte wohl die vollfländigfle Sammlung fein, die bis jetzt exiflirt. Ich werde im
Folgenden blofs die Namen und die Verwendung der intereffanteren Apparate
anführen, denn detaillirtere Befchreibung würde zu viel Raum in Anfpruch nehmen.
Le goniometre focial von Broca. Zur Meffung des Gefichtswinkels.
L’equerre flexible auriculaire von Broca. Winkelmafs zur Beflimmung der
Interauricular-Linie.
Le profilometre von Sau vage. Modificirt.
L’anthropometre. Zur Höhenbeflimmung jeglichen Körpertheiles.
Le compas d’epaiffeur mit Millimeter-Theilung, und le compas d’epaiffeur
micrometrique mit Viertelmillimeter-Theilung.
Le compas gliffiere. Die Taften bewegen fich parallel zu einander. Halb
millimeter-Scala