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Volltext: Papier-Industrie (Gruppe XI), officieller Ausstellungs-Bericht

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Emil Twerdy. 
Die zur Stoffabnahme dienenden Filzwalzen haben das Unangenehme, 
Stofffafern m die Gewebemafchen einzuzwängen, welche dadurch verlegt werden 
und den freien Durchgang der Fafern hindern. 
Dieter mifsliche Umftand ift bei der von der Firma Th. & Fr. Bell 
in Kriens bei Luzern, Schweiz, ausgeftellten Sortiranlage durch eine felir (inn- 
reiche Conftrudhon behoben, und verdient überhaupt die von dieler Firma 
exponirte Schleifereianlage eine eingehende Würdigung. 
Der von Th. & Fr. Bell ausgeführte Defibreur ift mit einem horizontal 
liegenden, um eine fenkrechte Achte rotirenden Stein verteilen. Vier kräftige 
eiferne Säulen tragen das eiferne Gerüft der Bremskammern. Die ftarke Defi- 
breurfpmdel wird ohne Verluft der Kraftübertragung durch konifche Räder von 
der Haupttransmiffion angetrieben. Es find acht Bremfen (Preffen) vorhanden 
welche gleichmäfsig an der ganzen Peripherie des Steines, welcher einen 
Durchmeffer von 1470 Meter und eine Höhe von 0-360 Meter hat ver 
theilt find. ’ 
w a ^ n r effen g efchieht durch Wirkung von Hebel und Gewichten 
Waflerftrahl-Rohre führen zu jeder Preffe. Eine zwifchen zwei Bremskammern 
angebrachte Schärfevorrichtung befteht in zwei rotirenden Fraifern, die an einer 
tarken fchmiedeeifernen, fenkrecht ftehenden Schraubenfpindel mittelft Hand 
kurbel beliebig hoch geftellt werden können, um die ganze Breite des Steines 
zu fcharfen. Das Gewicht der Schleifmafchine ohne Stein beträgt 7000 Kilo- 
gramm. ö ' 
Die Exponenten machen für ihr Syftem folgende Vortheile geltend: 
olule und einfache Aufteilung, indem das Fundament in den Boden hinein 
kommt und die Mafchine frei (teilen kann; einfaches Getriebe mit geringem 
raftverluft; gleichmäßiger Druck auf den Stein, daher geringere Reibung in 
den Achfenlagern, im Allgemeinen geringerer Kraftbedarf, alfo verhältnifsmäfsig 
gro seie 1 roduction 13 bis 3 % Pferdekraft per 50 Kilos Stoff, trocken gedacht, 
in 24 Stunden); bequeme Bedienung der Mafchine bezüglich der Regulirung des 
ruckes durch Auflegen von mehr oder weniger Gewichten; zweckmäfsige Vor 
richtung zum Schärfen des Steines während des Ganges der Mafchine. Der neben- 
flehende Raffineur ift ebenfalls auf kräftigem, auf dem Boden ftehenden eifernen 
Saulengerufte gelagert, bei den vorhandenen, jedoch nicht montirten Steinen von 
1-320 Meter Durchmeffer und 0-450 Meter Höhe ift nicht erfichtlich, ob der 
Läufer mit fefter oder balancirender Haue verteilen wird. Der Raffineur wiegt 
1150 Kilo. b 
Del Sortirapparat befteht aus fünf Cylindern, (wovon drei Stück aus- 
geftellt waren) von je o-6oo Meter Durchmeffer und n6o Meter Länge und wiegt 
circa 1500 Kilo. & b 
Dei Entwäfferungscylinder hat einen Durchmeffer von 0-900 Meter und 
eine Länge von 1200 Meter, fein Gewicht beträgt circa 500 Kilo, exclufive des 
Holzkaftens. Die drei erwähnten Sortircylinder flehen mit ihren Achfen parallel zu 
einander, jedoch fo, dafs die Verlängerung der Achfe des erften, höher gelegenen 
Vorfortircylmders zwifchen die Achfen der beiden tiefer gelegenen, eigentlichen 
Sortircylmder trifft. Die Eigenthümlichkeit und der Vortheil diefer Anordnung 
befteht hauptfächhch darin, dafs der durch das Gewebe durchfliefsende Stoff 
nicht mehr auf den Boden des betreffenden Cylinders gelangt, fondern in einer 
innerhalb des Cylinders gelegenen Blechrinne aufgefangen und zum Abflufs 
gebracht.wird. Die Tendenz des fortirten Stoffes, fich auf dem Boden des Cylinders 
mit dem unfortirten zu vermifchen, wie fie bei den älteren Einrichtungen vor 
herrfcht, wird hier unmöglich gemacht. 
Damit man für die Rinne Raum gewinnt, darf felbftverftändlich kein 
Rofettenarm den inneren Raum behindern, und ift defshalb jeder Cylinder nur 
mft zwei gufseifernen Endkränzen verfehen, die mit ihren abgedrehten Peripherien 
auf Leitrollen gelagert find. Der obere Cylinder hat links und rechts je zwei
	        
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