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Volltext: Bautischlerei (Gruppe VIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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Bernhard Ludwig. 
decorirtemBaldachin. Beide Objedle waren fchon auf der PariferWeltausftellum? 
vom Jahre 1867 erfchienen. s 
Rondillon E. S. (Paris) führte uns in verfchiedenen Möbeln die Anwen 
dung mehrerer Stilarten nach ihrer technifchen Fertigkeit und Manieren vor 
worunter besonders ein Kaften mit plaftifch gefchnitzten Intarfien, ein Ebenholz- 
katten, lifche von Ebenholz mit Elfenbeineinlagen, ebenfo vergoldete Tifche mit 
Marmorplatten, Marmorkamin mit Holzauffatz, Seffel, Fauteuils und mehreres 
Andere zu erwähnen find. Sämmtliche Holzarbeiten wie Decorationen zeugten 
von einem feinen ftiliftifch durchgebildeten Gefchmack und traten vorteilhaft 
aus der gewöhnlichen franzöüfchen Manier hervor. 
. „ Krieger (Paris) ftellte ein Himmelbett von Nufsholz, reich gefchnitzt 
1111 Renaiffanceftil mit fehr gefchmackvoller Tapezierung von rothem Atlas ver’ 
fchiedene vergoldete Spiegelrahmen mit Confols und einige Sitzmöbel ini Stile 
Louis XVI. aus. . 
Diefem gegenüber fanden wir eine Colledion kleiner und gröfserer Möbel 
von D ! e h l (Paris) welche nebft verfchiedenen ehemaligen Parifer Ausftellungs- 
objecten einige gelungene Stücke aufzuweifen hatte, aber im Grofsen und Ganzen 
die franzofifche Hauptrichtung und ihre Verirrungen im vollen Lichte zeigte. 
Die Luft nach Prunk und oberflächlichem Glanze ohne Stil und Berechtigung in 
Verwendung der einzelnen Hilfsmittel wie: Bronce, Elfenbein, Porzellan u f w 
war hier ausgeprägt. 
w n P A e n° n ?f nl 7 i P f' is) zeigte uns nochmaIs Bruchftücke von der Parifer 
Weltausftellung 1867, beftehend aus gefchnitzten Lamperien, Decorationen, Möbeln 
aus Ahornholz und einem Theil von einerStiege aus Nufsholz mit reichgefchnitztem 
Gelander und Thur, dann reiche und gefchmackvolle Decorationen. 
r ... L ®, vy & Worms (Paris) ftellten ein vergoldetes Bett, die Füllung von 
fchonem Gobelin, einen fchwarz gebeitzten Birnholz-Kaften mit etwas ftöre°nden 
Marmorfullungen, einen chmefifchen Kaften, mehrere Fauteuils im deutfchen 
Kenaiffanceftile und Anderes mehr aus. 
, m G A 6reS fr ^ res ( Paris ) brachten gefchmackvolle Nufsholz-Möbel mit 
künftlerifch ausgeführten Schnitzereien, worunter ein Biicherkaften, ein Buffet und 
ein Uhrkaften im Renaiffanceftile befondere Erwähnung verdienen ; ebenfo waren 
auch die Möbel mit Bronceverzierungen künftlerifch durchgeführt. 
Nebenan ftand eine Thür mit Wanddecoration aus carton pierre vom Bild- 
, a „ r ^Hardoum (Paris), welche zu den gefchmackvollften diefer Art auf der 
Ausitellung gehörte. 
Gallais (Paris) ift Specialift in lackirten Möbeln und Phantafiearbeiten 
welche er mit befonderem Verftändniffe und Gefchmack cultivirt. 
Go ekler (Paris) brachte ein Bett und Spiegelkaften von Tuja und fchwarz 
gebeitzten Birnholz-Schnitzereien zur Anficht, welche Gegenftände er noch als 
Andenken der Parifer Ausftellung 1867 bewahrt. Noch wollen wir deffen Biblio 
thek im Renaiffanceftil von fchwarz gebeitztem Holze erwähnen. 
Hunfinger & Wagner’s (Paris) Ebenholz-Möbel mit Elfenbeineinlagen 
waren weniger fchön zu nennen. 
Eine befondere Specialität waren die zerlegbaren und gefchmackvollen 
beffel von Vanlov (Paris), ebenfo die Lederfeffel und Fauteuils von Elia ers 
(Paris) und mehreren anderen Firmen, wie Jules Houry, A. Laune au, Loremy, 
Grifey & Comp. (Paris) u. f. w., welche den Beweis liefern, wie ausgedehnt und 
vielfeitig die Möbelinduftrie in Frankreich ift. 
Und nur die vielfältigen, künftlerifch ausgebildeten Hilfsmittel in allen 
Zweigen der Induftrie machten es ihnen möglich, eine fo mannigfache Abwechs 
lung in diefer Fabrication zu erzielen. DiePreife find im Verhältniffe zuOefterreich 
bei den befferen Arbeiten fehr hoch und wären diefelben hier wohl fchwerlich an 
Mann zu bringen, wenn nicht die Suchtnach „fremden Erzeugniffen“ den Franzofen 
zumeift Käufer zuführen würde.
	        
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