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Volltext: Allgemeine Bewaffnung und Artilleriewesen (Gruppe XVI, Section 2), officieller Ausstellungs-Bericht

Allgemeine Bewaffnung und Artillerieweien. 
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Der abhebbare Schmiedekaften enthält einen kleinen Ventilator und den 
Feuerheerd, welcher in die an der Aufsenfeite des Kaftens angebrachten Oefen 
eingehängt, und durch einen Fufs, der den dritten Stützpunkt des Heerdes bildet, 
in horizontaler Lage erhalten wird. 
Ein abnehmbares Kupferrohr dient als Communicationsmittel für den Wind, 
den der Ventilator in genügender Menge und hinreichender Stärke liefert. 
Die fchwedifche Feldartillerie hatte ferner ein Gefchirr für das Stangen- 
Sattelpferd, eines für das Voraus- oder Mittel-Sattelpferd, ein 
G ef chirr für ein Zugpferd beim Packwagen, dann für ein Zugpferd beim 
Handwerker-Wagen, endlich einen Sattel mit Zaum und Hilfs- 
gefchirr für Reitpferde ausgeftellt. 
Diefe Gefchirre zeigten fo viel Abweichendes von den bekannten ähn 
lichen Einrichtungen, dafs wir ein näheres Eingehen auf diefelben für nöthig 
erachten. 
Gefchirr für das Stangen -Sattel pferd. Das Kopfgeftell hat drei 
Hauptbeftandtheile und zwar das Stangengeftell, das Trenfengeftell und den 
Stallhalfter-Riemen. Elfteres ift ein über den Pferdekopf von Maulwinkel zu 
Maulwinkel reichender, das Backen- und Genickftück vereinigender Riemen, 
an deffen Enden fich Schnallenftücke zum Einfchnallen der Reitftange fammt 
einfacher flacher Kinnkette befinden, und durch welchen oben ein über das 
Oberhaupt und die Ganafchen laufender Riemen (ftatt Stirn- und Kehlriemen) 
durchgezogen ift; ander Stange find die Stangenzügel, ferner ein die Backen- 
ftücke rückwärts verbindender und deren Vorgehen hindernder Riemen ein- 
gefchnallt. 
Das Trenfengeftell befteht gleichfalls aus dem fchon genannten langen 
Riemen, in deffen Schnallenftücken fleh eine Trenfe mit Oberbäumen befindet, 
dann aus einem Stirnriemen und den zwei Trenfenzügeln. 
Alle diefe Riemen befltzen eine Breite von einem halben Zoll, während 
der Stallhalfter-Riemen, welcher vom Genick des Pferdes längs den Ganalchen 
herabfällt, und durch eine Schlaufe am Genick mit dem Trenfen- und 
Stangengeftell verbunden ift, einen Zoll breit ift. An lezterem Riemen 
befindet fich unten ein herzförmiger Ring, von dem der Stallhalfter-Strick frei 
herabhängt. 
Das hier befchriebene Kopfgeftell ift auch beim Vorauszug- und beim 
Reitpferde in Anwendung. 
Der Sattel. Als Sattel dient der ungarifche Bock mit eifernen 
Zwiefeln, hölzernen, ungepolfterten Seitenblättern, ledernem Sitzpoliler, hän 
fener, weifser Unter- und fchwarzlederner, 2 Zoll breiter Obergurte, an welcher 
die vorderen Tragriemen (Verlängerung des Widerhaltriemens) rechts und links 
eingenäht find. Als Unterlage dient eine weifse Kotze. Die Steigbügel halten die 
Mitte zwifchen deutfeher und ungarifcher Form. Ueber den Sattel wird eine 
blautuchene, mit gelben Streifen benähte Schabracke gelegt. 
Gepackt ift diefer Sattel folgendermafsen: Vorn rechts ein kleiner 
Kochkeffel, links der Säbel, oben durch einen Riemen gehalten und unten in 
einem ledernen Schuh von 6 Zoll Länge ftehend. Diefer Schuh wird von einem 
langen, am Sattel heruntergehenden Riemen getragen; ein blauleinener Sack 
zum Verwahren der Putzrequifiten, dann über beide Seiten gehend der Mantel. 
Rückwärts hängt der zweitheilige, blautuchene Mantelfack und 2 kleinere Säcke 
aus blauem Leinenftoff. zur Aufnahme von 5 Futterrationen. Diefe Säcke wer 
den durch eine hänfene Gurte, welche am Sattel aufliegt, dann durch einen um 
die hintere Kappa gehenden Riemen feftgehalten. 
Zum Gefchirr gehört weiters: Das Kummet, beftehend aus 2 unbefchla- 
genen Kummethölzern, welche fowohl am Widerrift als. auch an der Vorderbruft 
mit entfprechend ftarken Riemen zufammenzufchnallen find. Diefes Kummet ift 
daher jedem Pferde bald angepafst und leicht zum Herabnehmen.
	        
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