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Volltext: Graveur- und Guillochirarbeiten (Gruppe XIII, Section 3 Und Gruppe XXV c.), officieller Ausstellungs-Bericht

Mufterzeichnungen mul Becorationsmalerei. 
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Und Stickereien der franzölifchen Abtheilung angehörten, allein ein gewiffer Zug 
von Monotonie im Stil liefs das Gemiith nicht recht warm werden. Stets die- 
felben bunten Ornamente mit Blumen, Figuren reizendfter Mache, aber gleichen 
modernen, franzölifchen Stiles, und wo man davon abgeht, fehlt das rechte Studium. 
Die Gobelins allein flehen unerreicht da, mögen fie auch manche Fehler haben. 
Die Tapeten miiffen wir bedauernd ablehnen. 
So wenig Gutes hat Frankreich noch nie gebracht, denn wir miiffen offen 
geliehen, aufser den Imitationen von Stoffen und Leder, welche ein Fabrikant, 
Ball in, brachte und welche wir vom Standpunkte der Fabrication hier nicht zu 
befprechen berufen find, Hand Frankreich nahezu arm da. 
Oefterreich war an Siegen und Ehren reich. Seine Stoffe, Teppiche, feine 
Tapeten, die v i e 1 e n ausgcflellten Kunflinduflrie-Artikel waren grofsentheils in 
nicht minder pracht- und gefchmackvollen Pavillons und Schränken ausgeftellt, fo 
dafs man oft nicht wufste, folle man dem Gehäufe oder dem Inhalte den Vorzug 
geben: Ein unbeflreitbarer Fortfehritt ift gefchehen, eine Concurrenzfähigkeit con- 
flatirt, welche man fich am wenigften in Oefterreich felbft erwartete, und diefs 
Gefühl der Stärke wird auch jene Sicherheit .verleihen, welche einen (leigenden 
Auffchwung garantirt. Mannigfaltigkeit im Stile, Reichthum in Form und Farbe 
waren gepaart mit Gediegenheit der Ausführung und kertnzeichneten vortheilhaft 
die Leitungen Oeflerreichs. 
Aber es waren auch die Kräfte darnach gewählt, welche eine folche Stel 
lung gegenüber Frankreich und England lichern mufsten. Die erden Kündler 
wurden der Indudrie zur Stütze, zu Führern, und wahrhaftig, Oederreich verfügt 
über eine nicht geringe Zahl derselben. 
Fad fämmtliche Profefforen des öderreichifchen Mufeums und andere 
Kündler waren mit den verfchiedenenIndudriellen Hand in Hand thätig im grofsen 
Kampfe. Diefen , vereint mit einer in fo erdauni ich kurzer Zeit erreichten 
Gefchmacksläuterung, welche das genannte Mufeum auf die verfchiedenen Induftrie- 
branchen ausübte, ihnen feine Sammlungen, feine Bibliothek in der liberalden 
Weife zur Verfügung Heilte, vereint mit einem angeborenen KunHfinn der Bevöl 
kerung Wiens, iH es vornehmlich zu danken, dafs der öHerreichifche Kund- 
induHrielle würdig feinen Gäden die Hand reichte, die fie daunend und 
anerkennend drücken konnten. Ein wohlthuendes Selbdbewufstfein wird die Mutter 
künftiger, gröfserer Thaten werden. 
Wann hat jemals ein Indudrieller ein folches Riefenterrain fo würdig 
ausgefüllt wie Philipp Haas & Söhne? Wer kann cliefer Expofition Grofs- 
artigkeit, Gefchmack und Mannigfaltigkeit abfprechen ? Sie wird einzig dadehen 
im Gedächtnis der Befucher diefer WeltausHellung. Oder hatten die vorher 
gehenden, vier grofsen Expofitionen, welche abwechfelnd in Paris und London 
Hattfanden, ein reizenderes Objedl aufzuweifen, als das der LeineninduHriellen 
O b e r 1 e i t n e r aus Mährifch-Schönberg , welches vom erden Tage feiner 
Eröffnung bis ans Ende der AusHellung ungefchwächte Anziehungskraft auf die 
Befucher aus allen Richtungen der Windrofe ausübte? 
G i a n i , welcher an vier Punkten der AusHellung leinen Erzeugniffen 
Geltung verfchaffte, iH ein zu bekannter AusHellungsveteran, als dafs wir uns einer 
breiteren Auseinanderfetzung befleifsen miifsten, um feine VerdienHe zu conHatiren. 
Die Coll^ctivau s Heilung der WienerSeidenwaare n- 
Fabrikante n, die AusHellungen der Firmen Franz I-eitenberger, Kos- 
m a n o S, B a k li äufe r, Hlawatfc h und I s b a r y, K ü f f e r 1 e, S p o r 1 i n 
und Zimmer in a n n, Audi n, Albe r, W o 1 f f, Da m b ö k & habe r, 
Drächsler und vieler Anderer bekunden fortgefehrittenen Gefchmack in der 
Zeichnung auf ihren Erzeugniflen. 
Die MuHerzeichner Wiens vereinigten fich zu einer recht reichhaltigen 
ColledlivausHellung und wurden mehrfach ausgezeichnet. Gröfseren Raum für 
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