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Volltext: Genie- und Pionnierwesen (Gruppe XVI, Section 3), officieller Ausstellungs-Bericht

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Johann Lauer. 
Fabriks-Atftiengefellfchaft in Meißen; von Howke & Martin in Genf; von 
Bickford-Smith & Comp, in Tückingmill, Cornwall; von Th. Win borg 
und von Liljeholmen in Stockholm; von Lindoien’s Compagnie in 
Chriftiania. 
Alle diefe Zündfchnüre haben Pulverfeelen, welche mit Rückficht auf 
die Verwendung der Zündfchnüre in trockenen, feuchten oder näßen Mitteln, 
auf verfchiedene Art umfponnen und weniger oder mehr mit Kalk, Theer etc. 
gedichtet werden. 
Nach dem Zwecke, für welchen diefe Zündfchnüre erzeugt ßnd, unterfcheidet 
man gewöhnliche, Sumpf- und waflerdichte Zündfchnüre. Unter letzteren verfteht 
man meiftens die mit Guttapercha-Umhüllungen verfehenen Zündfchnüre für Zün 
dungen unter Waffer, in welchem fie felbftbis auf 15 Fufs Tiefe brennen, während 
mit den Sumpfzündfchnüren höchftens auf acht Fufs Tiefe unter Waffer gezündet 
werden kann. 
Die rafchbrennenden Zündfchnüre, bis jetzt ausfchliefslich in der Militär- 
Sprengtechnik angewendet, ermöglichen die nahezu gleichzeitige Zündung mehrerer 
Ladungen. 
In Oefterreich ift die vom beftandenen k. k. Geniecomite dargeftellte 
„Bleizündfchnur“ in Anwendung. 
Die Veranlaffung zur Erzeugung diefer Zündfchnur gab die amerikanifche 
rafchbrennende Zündfchnur „fafety fufe ff . Diefelbe enthält ein Zündband, auf 
welchem eine alkoholifche Mifchung aus gleichen Theilen Bleieifen-Cyanürs und 
chlorfaurem Kali aufgetragen ift. 
Der öfterreichifche Geniegeneral Baron Ebner war nun beftrebt mit diefer 
Zündmifchung Wollfäden zu imprägniren und diefe mit einer entfprechenden Um 
hüllung zu verfehen. Er projecftirte einen Apparat, welcher diefe Wollfäden durch 
die erwähnte alkoholifche Mifchung zieht und diefelben, nachdem ße mit diefem 
Satze behaftet find, felbftthätig mit einem Bande umhüllt. Nach vollftändiger 
fcharfer Trocknung wird die Schnur nach einem vom öfterreichifchen Genie-Haupt- 
manne Thill ausgebildeten Verfahren mit dünnem Blei umhüllt, refpeölive in ein 
Bleirohr eingezogen und diefes an die Zündfchnur geprefst, wodurch diefelbe vor 
allen äufseren Einflüßen gefchützt ift. 
Das grofse Gewicht der Bleiumhüllung und die Sprödigkeit des Bleies bei 
grofser Kälte veranlafsten den öfterreichen Artillerie-Hauptmann Trawniczek 
die Bleihülle durch eine Kautfchukhülle zu erfetzen. Für die Imprägnirung der Woll 
fäden wählte Trawniczek eine Mifchung aus gleichen Theilen Schwefelantimon 
und chlorfaurem Kali, einenSatz, deffen Beftandtheile überall leicht zu haben find, 
und der zur völligen Mifchung kaum ein Viertel jener Zeit braucht, wie die aus 
Bleieifen-Cyaniir und chlorfaurem Kali beftehende Satzmifchung. 
Die Fortpflanzung des Feuers ift eine ungemein rafche, denn 100 Klafter 
einer der beiden rafchbrennenden Zündfchnüre haben nur drei Secunden Brenn 
dauer. 
Trotz der vielen Vorzüge dieler Zündfchnüre, entfprechen diefelben bis 
jetzt noch nicht vollftändig den Grundeigenfchaften, welche man an eine tadellofe 
Zündmethode ftellt, nämlich: ßchere und rafche Wirkung felbft aus gröfserer 
Entfernung; Gleichzeitigkeit in der Zündung verbundener Ladungen; fort 
dauernde Erhaltung der Zündfähigkeit; und leichte Anwendung in jedem Medium. 
Solchen Anforderungen kann nur die Zündung mittelft Elektricität voll 
ftändig genügen, und es ift das grofse Verdienft des öfterreichifchen Generals Baron 
Ebner die Wichtigkeit der elektrifchen Zündung für Kriegszwecke zuerft erkannt 
und diefe hiefür nutzbar gemacht zu haben. 
Die Benützung der Principien der Elektricität zum Zünden von Spreng 
ladungen läfstfich in folgende drei Operationen theilen: a) Erregung der erforder 
lichen elektrifchen Spannung; b) Herftellung der Strombahn oder Leitung; c) Ein 
fügung der Unterbrechungsftellen an jenen Orten, wo die Zündung erfolgen foll
	        
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