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Volltext: Genie- und Pionnierwesen (Gruppe XVI, Section 3), officieller Ausstellungs-Bericht

Das Pionnierwefen. 
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Falle in den Hülfen der unteren Pontons-Verbindungsbügel, im anderen Falle 
aber in den vorderen Oefen der Langbäume eingehakt werden. 
Nach diefer allgemeinen Befchreibuug der Conftrutftionseinrichtungen des 
Wagens wenden wir uns zu zwei Vorrichtungen, die diefem Proje(ftswagen ganz 
befonders eigen, und die, weil fie neu und originell find, unfere ganz befondere 
Aufmerkfamkeit verdienen. 
Die erfte, die Wendevorrichtung leidet mehr als alle jene bei den 
bisherigen Fuhrwerken, felbft wenn diefe, wie unfere Brückenwägen mit ganzer 
Wendung eingerichtet find, weil bei dem Projekte kein fixer, fondern ein nach 
der Längen-Mittellinie des Wagens um 9 Zoll verfchiebbarer Reihnagel 
angebracht ift. Dadurch können alle Wendungen kürzer und fchneller und ftets 
fo gemacht werden, dafs die innerhalb der Pontonwände laufenden Räder niemals 
an diefen zu flreifen vermögen. 
Diefe ebenfo finnreiche als zweckmäfsige Erfindung ift unleugbar ein bedeu 
tender Fortfehritt in der Wagenconftrudlions-Lehre ; fie verdient umfomehr Beach 
tung, weil wir fie nicht nur mit fehr einfachen Mitteln, fondern zuerft an einem 
Kriegs Fuhrwerke, an welches bekanntermafsen ja nur zu oft Forderungen auch 
hinfichtlich der Wendungen bei fchmalen Slrafsen undPaffagen herantreten, welche 
an fonftige Verkehrs-Fuhrwerke nur höchft feiten geftellt werden, zum erften Male 
in fo gelungener Weife verwirklicht fehen. Diefer Ausfpruch flützt fich auf die 
Erprobungen, die vor den Augen einer Commiffion, welcher auch der Bericht 
erftatter angehörte, ftattfanden. 
Die Einrichtung diefer Wendevorrichtung, welche die Fig. 4 A, B, C 
und D veranfchaulichen, befteht nicht wie bei den bisherigen Vorrichtungen für 
ganze Wendungen aus zwei concentrifchen Wendefchienen, welche fich um einen 
fixen Reihnagel bewegen, fondern aus einer excentrifchen Führung zwifchen 
Vorder- und Hinterwagen, welche durch folgende ConftrudÜonstheile herbei 
geführt wird. 
Wie die obere Anficht Fig. 4 A zeigt, ift auf dem vorderen Verbindungs- 
oifen E und F des Vordergeftelles und über der Achfe am Vorderwagen ein aus 
Eifen gebildeter Rahmen befeftigt, welcher vorne die bewegliche Rolle R, in 
feiner Mitte den Reihnagel N und dann noch die beiden auf ihm befeftigten 
Führungszapfen O und P trägt 
Fig. 4 B zeigt davon den Schnitt durch die Längenmitte; Fig. 4 C die 
vordere Anficht. 
Ueber dem Ganzen liegt der aus Winkeleifen und Eifenplatten gebildete 
Vorderkaften, welcher mit den vorderen Verbindungseifen der Langbäume, fomit 
auch mit dem Plinterwagen fqft verbunden ift. Sein Boden ift von Holz und in 
feiner Längenmitte ift aus Winkeleifen ein Schlitz für die Aufnahme des Reihnagels 
(Verbindungsbolzens) nebft deffen Schraubenmutter gebildet, deffen Mündung von 
oben durch den Kaften zugänglich und für gewöhnlich durch eine Eifenblech- 
Klappe verfchloffen ift. 
Unter diefem Kaften find zwei Wendefchienen befeftigt, und zwar eine 
äufsere und eine innere. 
Fig. 4 D zeigt die Anficht von unten fammt dem Boden des Kaftens mit dem 
darin befindlichen Schlitze. 
Die äufsere Schiene gleicht einer, an einem Ende zufammengedrückten 
Parabel, deren beide Arme in einem Halbkreife nach rückwärts fich vereinen. 
Die innere Schiene ift doppelt und dient eben dazu, bei den Wendungen die Bewe 
gung des Vorderwagens auch nach rückwärts zu ermöglichen. Durch die Drehung 
des Vorderwagens aus feiner geraden Normalftellung nämlich, wobei der bewegliche 
Reihnagel im Schlitze ganz vorne bei /, die beiden Führungszapfen aber zwifchen 
den beiden inneren Schienen fich befinden, fängt fich die Rolle R je nach der 
Wendung rechts oder links zu bewegen an und gleitet an dem vorderen paraboli- 
fchen Tlieile der Wendefchiene des Oberwagens felbftverftändlich nach rechts 
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