Magnetifche und elektrifche Apparate.
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Conte Antonio Roncali, Bergamo. Der in-der Ausftellungszeitung
vom 22. Juni von Pisk o bereits befchriebene Melograph, welcher einMufikftück,
während es gefpielt wird, mittelft eines elektrochemifchen Regiftrirapparates
niederfehreibt.
Dänemark. A. Rasmuffen, Kopenhagen. Elektrotherapeutifche
Kohlenzink-Batterie mit einer Flüffigkeit (Tauchbatterie mit Batteriewähler). —
Patent-Indudlionsapparate. Ruhmk o r ff’fche Form mit Auszugsregulator; ver-
fchiedene Gröfsen.
Belgien. J. Jaspar, Lüttich. Kohlenlicht-Regulatoren, theils mit ver-
ticaler, theils mit horizontaler Bewegung.
Der Chronograph Le Bo ul enge und die elektrifchen Uhren von Jaspar
und von A. Gerard bleiben anderen Sektionen diefes Berichtes Vorbehalten.
Niederlande. F. W. Funckler, Har lern. Grofser Magnet. Die
F un ckl e r’fchen Magnete zeichnen fich bekanntlich durch aufserordentliche
Tragkräfte aus. (Referent überzeugte fich wiederholt, dafs diefelben die nach der
H a e c k e r’fchen Formel berechneten weit übertreffen. Vergleiche das über
Jamin’s Blättermagnet Gefügte.) — Magnetoelektrifche Rotationsmafchine.
Magazin aus mehreren nach der Breitfeite gebogenen Lamellen mit gemeinfchaft-
lichen Armaturen beftehend, zwifchen welchen ein Indudtor nach Art des
Siemen s’fchen Ankers rotirt.
Gebrüder van Wetteren, Harlem. Kleiner dreilamelliger Magnet
(Gewicht nicht angegeben) mit angeblich 33 Kilo lragkraft.
Deutfehes Reich. A. Bornhardt, Braunfehweig. Elektrifche
Patentzündmafchine. Kleine Hartgummifcheibe mit Pelzwerk gerieben ladet einen
Condenfator. Schlagweite foll bei günftiger Luftbefchaffenheit vier Centimeter
betragen. Nicht wefentlich verfchieden von den bekannten Conftrudtionen
C. Winter’s (Glasfcheibe) und Baron E b n e r’s (Hartgummifcheibe); übrigens hat
diefes Sprengverfahren gegenüber den Indudtionszündern kaum mehr eine Zukunft.
W. Broecking, Hamburg. Sogenannte „fympathetifche Pendeluhren“.
AuSftellungsobjedte von hervorragender Bedeutung in ihrer Art. Elektrifche
Uhren nach dem Jone s’fchen Syfteme. Mit K ri 11 e’fchem Queckfilbenmterbrecher
verfehene Hemmung derNormaluhr bewirkt durch Stromfchlufs ftete Ausgleichung
kleiner Gangdififerenzen des mit dem Pendel der Normaluhr nahezu gleichfchwin-
genden Pendels der Nebenuhr, indem letzteres eine horizontale Magnetifirungs-
fpirale trägt, die durch beiderfeits hineinragende, aufserhalb befeftigte Stahl-
Magnetftäbe, mit einander zugekehrten gleichnamigen Polen, bei vöreilendem
Gange in ihrer Bewegung mehr verzögert als befchleunigt wird und umgekehrt.
Das Syftem kann entweder mit Wechfelftrömen bei Secundenfchlufs mittelft
Dbppelunterbrecher oder mit gleichfinnigen Strömen bei Zweifecunden-Schlufs
mittelft einfachen Unterbrechers eingerichtet werden. Condenfator für Extraftröme,
um Oeffnungsfunken unfchädlich zu machen. Solche Uhren an der Sternwarte
Greenwich in Verwendung; die ausgeftellten, mit zwei Meidinger-Elementen
betrieben, feit Eröffnung der Aufteilung in übereinftimmendem Gange. — Airy’s
' elektromagnetifche Corredlionsvorrichtung für das Normalpendel zur Zeit diefes
Referates noch nicht ausgeftellt.
M. Th. Edelmann, München. Trefflich gearbeitete Mefsmftrumente
eröfstentheils eigener Conftrudtion. — Sein Compenfations-Galvanometer. Duich
die Verdrehung eines Magneten wird die durch den zu meffenden Strom abgelenkte
Magnetnadel wieder in ihre Ruhelage zurückgebracht. Stromftärke proportional
dem Sinus des Drehungswinkels des Magneten. — Sein Variationsdeclinatorium.
Schwerer Marmorfufs. in deffen Mitte ein cylindrifcher Dämpfer. Drehbares
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