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Dr. A. von Waltenhofen.
C. Winter, Wien. Seine bekannten ausgezeichneten Eiektrifirmafchinen.
Kräftige Influenzmafchine (nach Holtz) mit Ladungsmafchinchen und dünnem,
röhrenförmigem Condenfator für hohe Spannung. — Die bereits bekannte Minen-
zündmafchine (vergl. A. Bornhardt, deutfches Reich). — Polychromifche
Lichtenberg’fche Figuren und vieles Andere.
J e dlik, Profeffor, P e ft. Zweifogenannte „Elektricität fpannendeBatterien“,
eine mit 4 horizontalen und eine mit 8 verticalen Syftemen von dünnen, röhren
förmigen Leydenerflafchen. Jedes Syftem befteht aus einem Bündel folchei
Flafchen in einem Glascylinder mit Condudloren für die zufammengehörigen
Belegungen. Die Syfteme empfangen mittelft des fogenannten „Austheilers“ ihre
Ladung von der Mafchine und werden fodann durch einen Umfchalter ä la batterie
verbunden und zugleich entladen. Der Apparat foll compadle Funken bei grofser
Schlagweite geben.
Wir miiffen an diefer Stelle auch der Influenzmafchine von Profeffor Dr.
A. Toepler in Graz gedenken, welche, obgleich in Gruppe XXVI ausgeftellt,
doch ihrer hervorragenden Wichtigkeit wegen unter den elektrifchen Apparaten
nicht unerwähnt bleiben kann. — Mit Benützung der Thatfache, dafs eine leitende
Belegung eine viel ftärkere Ladung annimmt, wenn fie von einer gleichnamig
elektrifchen Ifolatorfläche umgeben ift, wurde eine äufserft vortheilhafte Ver
einigung des durch felbftthätige Erregung und grofse Unabhängigkeit von der
Luftbefchaffenheit ausgezeichneten T o e p 1 e r’fchen Ladungsfyftems (Leiterflächen
mit Contadlfedern) mit dem durch hohe Spannungen ausgezeichneten H o 11 z’
fchen (Ifolatorflächen und Saugkämme) erzielt, indem erfteres den Procefs durch
Verftärkung der von vorneherein ftets vorhandenen, verfchwindend kleinen
Ladungen einleitet und letzteres denfelben durch die auch die Ifolatorflächen
elektrifirende Spitzenwirkung bis zu Spannungen fortfetzt, welche eine felbft
das doppelte Intervall der Metallbelege erreichende oder überfteigende Schlag
weite ermöglichen. — Zwifchen zwei feilen Scheiben zwei grofse fichelförmige
theilweife aus Metall und geharztem Papier beftehende Belege. Rotirende Scheibe
mit fechs entfprechend angebrachten Metallbelegen. Zu den feilen Belegen führen
die beiden „Ladungscondudloren“, deren Contadlfedern über Hervorragungen
der beweglichen Belege gleiten. Die beiden zur Funkenftrecke führenden „Nutz-
condudloren“ und der verftellbare ^diametrale Condudlor“ haben nebft Contacl-
federn auch Saugkämme. — Die fehr fmnreiche einfache Conftrudtion kann hier
nicht eingehender befchrieben werden. — Diefsbezügliche Publication in nächfter
Ausficht.
Rufsland. Dr. Nicolaus Brunner, Warfe hau. Schöner, grofser,
elektrotherapeutifcher Univerfalapparat mit elegant gearbeiteten zahlreichen
Hilfsapparaten vollltändig ausgerüftet und zufammengeftellt in eigenem Glaskaften
mit beigegebener fchematifcher Zeichnung unter Glas und Rahmen.
Jofeph Danifchewski, Wilna. Das von ihm erfundene patentirte und
mehrfach prämiirte, für die ruffifche Marine beftimmte elektromagnetifche Chrono
meter. Die Chronometerunruhe bewirkt bei jedem J / 2 Secundenfchlage Strom
unterbrechungen, wodurch die Nebenuhr mittelft Ankerabfall bewegt wird. Schön
ausgeführt.
A. Edelberg, Kharkov. Htibfch gearbeitetes, erdmagnetifches Univer-
falinftrument. —- L e y fe r’fches Magnetometer.
Jac. Pik, Warfchau. Indudlor für elektrotherapeutifche Zwecke. —
Sehr eleganter kleiner magnetoelektrifcher Indudlionsapparat.
Sollen wir unfer Referat mit einem vergleichenden Rückblicke auf die
Parifer Ausftellung vom Jahre 1S67 fchliefsen, fo miiffen wir zugeben, dafs die
letztere an eclatanten neuen Erfcheinungen (wir erinnern z. B. an die Influenz-
mafchinen und die dynamoelektrifchen Apparate) reicher war. Doch fehlte es