MAK

Volltext: Mathematische und physikalische Instrumente (Gruppe XIV, Section 1 und 2), officieller Ausstellungs-Bericht

Mathematifche und allgemeine phyfikalifche Inftrumente. 
15 
gut vertreten. So durch die Firma Starke & Kämmerer mit einem fchönen 
Exemplar von über i Meter Länge. Die Scala, direft in Millimeter getheilt, geftattet 
mittelft Nonius noch eine Ablefung von H 50 Millimeter. Diefes Kathetometer war 
beftimmt, mehrere von Töpler angegebene Verbefferungen aufzunehmen. Das 
Wefentliche derfelben befteht in der Anbringung eines nach abwärts gerich 
teten Collimators am oberen Ende des Inftrumentes. An dem Schlitten befindet 
fielt aufser dem Beobachtungsfernrohr noch ein zweites Berichtigungsfernrohr, vor 
cleffen Objectiv ein Reflexionsprisnia fielt befindet. Durch dasfelbe wird das Faden 
kreuz des Collimators fichtbar. Da Beobachtungs- und Berichtigungsfernrohr an 
demfelben Träger angebracht find, fo kann man durch diefe Einrichtung das 
Beabachtungsrohr fchneller und genauer als mittelft der Libelle einftellen. Ein 
Queckfilberhorizont am unteren Ende der drehbaren Röhre und unter dem Colli- 
mator befeftigt, in welchen man auch nach Drehung in leinen Lagern durch das 
Berichtigungsrohr feiten kann, dient zu einer äufserft genauen Verticalftellung der 
Drehachfe. 
Nach der gewöhnlich adoptirten Bauart von Perreaux waren von diefen 
wie vonD umo ul in-F r om e n t Kathetometer ausgeftellt, bei welchen die Ablefung 
mittelft Nonius bis auf V 10# Millimeter gefchehen kann. Ebenfo eingerichtet war 
das Kathetometer der Societe Genkvoife mit Ablefung auf V50 Millimeter. 
Jüngers in Kopenhagen brachte ein fehr fchön gearbeitetes kleineres Inftrument 
diefer Art, deffen Scala bis 590 Millimeter reichend, noch in halbe Millimeter 
getheilt war; die Ablefung ging bis V100 Millimeter. Das Rohr, welches die ver- 
ticale Drehachfe umgibt, war kürzer, als die daran befeftigte Schiene mit der 
Schlittenverfchiebung. Ein grofses Doppel-Kathetometer brachte Adam Gued- 
villo in Moskau. Diefes vorzügliche Inftrument hatte zu beiden Seiten der ver- 
ticalen, drehbaren Röhre Schienen mit Scala und auf Schlitten bewegliche Beob 
achtungsfernröhre. Die Nonien geben l/ ä0 Millimeter, die Mikrometerfchrauben 
zum Feinftellen der Fernrohre haben eine Ganghöhe von etwa *4 Millimeter und 
einen in 100 Theile getheilten Kopf und geben daher noch '/aoö Millimeter an. 
Der fymmetrifche Bau des Inftrumentes verhindert ohne Weiteres einen einfeitigen 
Druck auf die Drehachfe. 
An Vorrichtungen zum Meffen kleinerer Längen brachte die Societe 
Gen&voife vier Dickenzirkel gewöhnlicher Form, ebenfo D um o u 1 in-F r o m e n t 
drei derartige Inftrumente. An dem einen von diefen -war der fixe Stahlarm am 
Ende des die Theilung tragenden Prismas durch eine Mikrometerfchraube ver- 
ftellbar, der Nonius an der verfchiebbaren Hülfe gab noch t/ 50 Millimeter. An dem 
zweiten Zirkel war der fixe Contadl mit einem feinen Fühlhebel in Verbindung und 
die Hülfe war durch eine Mikrometerfchraube verfchiebbar. Sorgt man alfo dafür, 
dafs der Fühlhebel fowohl bei unmittelbarer Berührung der beiden Stahlarme, als 
auch nach Einfchaltung des zu meffenden Objedtes diefelbe Stellung annimmt, fo 
kann die Dimenfion fehr genau beftimmt werden und man ift zugleich ficher, den 
Körper nicht zufammengeprefst zu haben; die Ablefung geht bis auf </ioo Milli 
meter. An einem dritten Apparate wird die der Dicke des Körpers entfprechende 
Verfchiebung gemeffen, indem der bewegliche Arm an einer Zahnftange befeftigt 
ift, die mittelft einer Räderüberfetzung einen Zeiger in Bewegung fetzt. Auch 
diefes Inftrument, das mit Con.tactfüh 1 hebe 1 und Schraube zum Feinftellen ver 
leiten war, gibt die Längen bis auf y 100 Millimeter. Noch erwähnen wir der Glas 
mikrometer diefer Firma, bei denen ein Millimeter in 100 und 500 Theile getheilt 
und mit Bezifferung verfehen war. 
Der Uhrenfabrikant Lange in Glashütte (Sachfen) conftruirt kleine, fehr 
compendiöfe Mikrometer zum Meffen der Dicke feiner Drähte, Fäden etc. in Form 
und Gröfse einer Tafchenuhr. Am äufseren Rande des Gehäufes ift eine Stahlfchneide 
befeftigt, gegen welche eine zweite Schneide anftöfst, die das Ende eines Hebels 
bildet. Derfelbe hat feinen Drehpunkt im Innern des Gehäufes und trägt einen 
gezahnten Bogen, in welchem ein Rädchen mit Zeiger eingreift. Ein zweiter 
2
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.