Geodätifche Inftrumente
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dadurch möglich geworden, den Träger M, fomit auch die Achfe EE' zu heben
oder zu fenken, alfo auch die verlangte Lage von EE' gegen die Libellenachfe
herzuftellen
Fig. 23. Mit der Stahl-
achfe E E' find end
lich die beiden unter
einander durch die
Theile ad verbun
denen Fernrohre F
und F' in eine der
artige Verbindung ge
bracht , fo dafs ihre
optifchenAchfen nicht
nur untereinander,
fondern auch zu EE'
parallel find. Mittelft
des Griffes G, bezie
hungsweife (7'können
F und F' um EE' um
180 Grad gedreht
werden, fo dafs dann
F die Stelle von F'
und umgekehrt ein
nimmt. Das Schräub
chen i hebt bei ent-
fprechender Anwen
dung die rotirende
Bewegung um EE'
auf.
Wenn diefes Inflrument auf einem Punkte horizontal aufgeflellt ift, fo
gewährt es nicht nur einen horizontalen Vor-, fondern auch einen horizontalen
Rückblick*; beide flehen um den Abfland der optifchen Achfen beider Fern
rohre =5 voneinander ab. Hätte man alfo nach vor- und nach rückwärts vom Auf-
flellungspunkte je eine Latte aufgeflellt, fo ergibt fich aus den gemachtenLefungen
an der Latte der Höhenunterfchied der Fufspunkte der Latte um obiges fj
fehlerhaft; wird aber mittelft G die Drehung um EE' um 180 Grad und auch die
der Alhidade um die verticale Umdrehungsachfe um 180 Grad vorgenommen und
neuerdings aus den bei einfpielender Libelle gewonnenen Ablefungen der Latten
der Höhenunterfchied der als feft vorausgefetzten Aufftellungspunkte der Latte
ausgemittelt, fo ift diefer um dasfelbe d im entgegengefetzten Sinne fehlerhaft,
fomit das Mittel beider Refultate frei von diefer Gröfse.
Ein zweites Refultat für den gefuchten Höhenunterfchied erhält man fofort,
wenn man fowohl bei dem Vor- als auch bei dem Rückblicke die Lefungen an der
Latte bei der vertaufchten Stellung der Fernrohre nimmt.
Die hier gewählte Conftruölion hat einerfeits die Vervielfältigung der
Beobachtungen auf einem Standpunkte, andererfeits das Befreien des Refultates
der gewonnenen Lattenhöhe, beziehungsweife des Gefälles von dem Fehler wegen
nicht vollkommener Berichtigung des Inftrumentes zum Zwecke.
Das Nachfolgende wird diefes klar machen: Sei in Fig. 24 CN die verti
cale Umdrehungsachfe des über einem Punkte A aufgeftellten Inftrumentes; hh!
die horizontale Libellenachfe. EE' fei die Stahlachfe, A und F feien die opti
fchen Achfen der beiden Fernrohre; diefe drei Achfen feien nun weder unter
einander noch zu hh! parallel, welchen Parallelismus doch die Berichtigung ver
langt. Im Punkte M fei die Latte MM' vertical gehalten. Wird bei einfpielender
Libelle die Vifur mit F nach MM gerichtet, fo ergibt fich /, als Lattenabfchnitt,