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Volltext: Marinewesen (Gruppe XVII, Section 1 bis 4), offcieller Ausstellungs-Bericht

Marinewefen. 
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befördert, dafs ein einfaches Oeffnen des Dampfhahnes genügt, um den Apparat 
fofort und unfehlbar in Thätigkeit zu verfetzen. Damit fich im Apparate nicht ein 
uncondenfirt bleibender Dampfkern bilden könne und der entwickelte Wafferftrahl, 
der hier wie eine Art Waffergefchofs wirkt, recht compatä werde, ift durch die 
Achfe des Apparates ein cylindrifcher Metalldorn G gezogen, welcher an den 
beiden Enden des Apparates central gehalten und befeftigt ift. 
Im Verlaufe des Wafferausftrömungs-Rohres ift eine Klappe (in den 
Spantenriffen der Taf. III, Fig. 2 mit Z und Taf. VI, Fig. 3 mit der Ziffer 42 
bezeichnet) angebracht, welche, wenn das Saugfieb im Kielraume fich durch 
Kohlenklein oder fonftige Unreinlichkeiten verlegt, während der Wirkfamkeit 
des Apparates auf zwei oder drei Secunden gefchloffen wird. Hiedurch fchlägt 
der Dampf durch das Saugfieb in den Kielraum zurück und reinigt dasfelbe faft 
augenblicklich; fowie die Klappe wieder geöffnet wird, pumpt der Apparat fofort 
das Waffer des Kielraumes wieder in die See, ohne dafs man vorher etwa wieder 
das Dampfventil irgend fchliefsen und von Neuem öffnen müfste. Der Apparat hat 
weder Ventile noch fonft bewegliche Beftandtheile und kann vorausfichtlich 
nicht in Unordnung gerathen. 
Der grofse Kohlenverbrauch, welchen diefer Apparat verurfacht, fo zwar, 
dafs er in vollem Betriebe den Dampf eines grofsen Schiffskeffels von 200 bis 
250 Quadratmeter Heizfläche erheifcht und diefs, trotzdem er blos den dritten 
oder vierten Theil des Dampfes der früheren Injedloren confumirt (die übrigens 
folche Wafferquantitäten überhaupt nie bewältigen konnten), macht denfelben für 
einen continuirlichen Betrieb untauglich. Auch kann in Folge deffen fein Zweck 
lediglich nur der fein, dafs er vermöge der grofsen Sicherheit, mit welcher er 
arbeitet und zufolge der Augenblicklichkeit feiner Wirkung, erftens bei einer 
Leckbildung fofort adHvirt wird, und hiedurch das Waffer im Kielraume nieder 
gehalten wird, bis die gewöhnlichen Dampfpumpen in Thätigkeit gefetzt werden, 
welches letztere bei der kräftigen Referve, welche ein folcher Apparat bietet, mit 
mehr Ruhe gefchieht, und dafs er zweitens während der Intervalle, während 
welcher die gewöhnlichen Pumpen zufolge der vielen Zufälligkeiten, denen fle 
unterliegen, immer in Ordnung gebracht werden miiffen, 
das Waffer aus dem Kielraume fchafft. 
Die nach dem gleichen Syfteme wie der Schiffsleck- 
Apparat conftruirten kleineren Apparate, welche 5- bis 
6000 Cubikfufs die Stunde 'liefern, dienen als Waffer- 
ballaft-Pumpen und find fchon auf mäfsigeren Dampfver 
brauch gerichtet, ebenfo die ganz kleinen, Fig. 13 dar- 
geftellten, welche je nach ihrer Grofse von 100 bis 1000 
Cubikfufs Waffer die Stunde fördern und zum Auspumpen 
des im Kielraume fucceffive fich anfammelnden Sodwaffers 
angewandt werden. Diefe letzteren werden im Schiffe nur 
bei Dampfüberflufs durch den Dampf, welcher fonft durch 
die Sicherheitsventile entweichen würde, in Thätigkeit 
gefetzt und gefchieht auch bei diefen Apparaten die Sieb 
reinigung in ganz ähnlicher Weife wie bei dem grofsen 
Schiffsleck-Apparat durch einen im Laufe des Druck 
rohres angebrachten Hahn oder Schieber 2. 
Sehr intereffant und empfehlenswerth ift das von dem 
Schiffslieutenant der rufflfchen Kriegsmarine Ingenieur 
Makarof vorgefchlagene Mittel zum Verftopfen oder viel 
mehr zum Abfchliefsen leck gewordener Stellen am 
Schiffskörper. Makarof fchlägt hiefür eine Art Pflafter vor, 
welches, aus filzartigem, weichem, aber doch dichtem Materiale angefertigt, wie 
ein grofser, viereckiger Teppich ausfieht, der an den vier Ecken mit Ringen und 
Fig. 13.
	        
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