Marinewefen.
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zwei Dochte, deren innerer 32 Millimeter, deren äufserer 41 Millimeter Durch
meffer hat; für Leuchtthürme 3. und 2. Ordnung drei Dochte von 32, 41 und 60
Millimeter Durchmeffer, für Leuchtthürme 1. Ordnung endlich meift vier Dochte
deren äufserfter, gröfster einen Durchmeffer von 72 Millimeter hat. Es waren noch
gröfsere Brenner ausgeftellt, fo ein nach Farquuhar vonSautter&Lemon-
nier erzeugter Brenner, welcher fechs Dochte enthielt, von denen der fünfte
92 Millimeter, der fechste 112 Millimeter Durchmeffer hatte. Die Leuchtkraft eines
vorerwähnten vierdochtigen Brenners ift gleich der von 29 Carcelllichtern, die
eines fechsdochtigen F ar quuh ar’fchen angeblich gleich 77 Carcelllichtern.’
Die Lampe der Fig. 2g wird mit Oel genährt; in derfelben wird das
Leuchtmaterial mittelft kleiner Pumpen, welche durch ein fpecielles kleines Uhr
werk bewegt werden, bis zum Niveau der Dochtränder gepumpt, von wo das
nichtverbrannte Oel wie bei der Moderateurlampe überfliefst. Die Lampe des.
Apparates Fig jo wird mit Petroleum genährt, welches, in dem etwas über dem
Niveau der Brenner aufserhalb des optifchen Apparates fituirten Gefäfse E ent
halten, durch ein regulirbares kleines Hähnchen in das verftellbare Röhrchen G
eintropft, welches mit der Lampe communicirt und, oben etwas niedriger als das
Niveau des Brenners, einen verftellbaren offenen Trichter hat, demzufolge das
Petroleum im Brenner nur bis zum Niveau befagten Trichters fteigen kann,
während was aus E mehr einfliefst als die Lampe aufzehrt, in das Ueberlaufröhr-
chen h und von da in H fich anfammelt. In beidenFällen, Fig. 2g und Fig.so, ift das
Oelquantum refpedtive Petroleumquantumjeden Gefäfses fo grofs, dafs es der Lampe
während der längften Nacht, ohne nachgefüllt zu werden, Material zu liefern vermag.
Das Leuchtmaterial felbft ift gegenwärtig zumeift Rüböl. Doch findet das
Petroleum auch bei den Leuchtthürmen allmälig Eingang, feitdem die Bedenken,
die feine leichte Entzündlichkeit anfänglich verurfachte, durch gröfsere Vertraut
heit der Wärter mit dem Materiale fchwinden, und Reynaud, der Direktor des
Leuchtthurmwefens in Frankreich, eine grofse Anzahl von Leuchtthürmen mit
Petroleumlampen verfehen liefs.
Das nächftfolgende Lichterzeugungs-Mittel, die Verbrennung von Kohle
im elektrifchen Strome, war in mehreren Fällen zur Ausheilung gebracht. In
allen ward der elektrifche Strom durch fogenannte elektrifche Mafchinen, das ift
durch Induktionsapparate erzeugt, welche durch kleine Dampfmafchinen betrie
ben wurden. Die Induaionsapparate find rein phyfikalifche Apparate und als
folche Gegenftand der Behandlung anderer Berichterftatter. Hier wiegt nur das
Erachten: Erftens ob, vorausgefetzt, dafs die elektrifchen Mafchinen bereits den
vollen Grad erheifchter Verläfslichkeit erreicht haben, eine complete kleine
Dampfmafchine mit Refervemafchine und completer Dampfkeffel mit Refervekeffel
nicht eine umftändliche Inftallation find, ohne Referve-Dampfmafchine und
Referve-Dampfkeffel aber der Fall einer Störung in Mafchine und Keffel genügend
unfchädlich gemacht werden kann, um jahraus jahrein Nacht für Nacht den In
duktionsapparat zu betreiben; zweitens ob, vorausgefetzt, dafs der regelmäfsige
Betrieb eines Induktionsapparates ebenfo gefichert fei, als der Betrieb der
fchlichten Oel- und Petroleumlampen, die Entfernung, von welcher aus diefe
letzteren gefehen werden können, nicht genügt, oder eine gröfsere Diftanz Gefah
ren beffer zu vermeiden vermöchte.
Es fcheint, dafs die Praxis diefe beiden Fragen nicht zu Gunften der
elektrifchen Beleuchtung erledigt und diefe letztere für Leuchtthürme nur aus
nahmsweife vor fehr frequenten Häfen zweckmäfsig befindet. Gröfsere Wahr-
fcheinlichkeit dei Verwendung und auch gröfsere Wichtigkeit hat das elektrifche
Licht für Dampffchiffe, wo Motoren ohnehin bereits vorhanden find, die Inftalla
tion alfo weniger umftändlich und es manchmal zweckmäfsig ift, nicht nur durch
ein gutes Signallicht gefehen zu werden, fondern mittelft guter Reflektoren auf eine
gewiffe Diftanz hin eine befchränkte Fläche zur befferen Erkennung zu beleuchten.