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Section III. Chirurgische Technik u. Instrumente.
Gennotte in Brüssel, und zwei deutsche, P aul G r eine r iu Hamburg,
Ludw. Müller Uri, Lauscha (Sachsen - Meiningen), in mehr oder we
niger grosser Vollkommenheit ausgestellt. — Ueberaus zahlreich waren
die Zahnprothesen, deren beinahe jedes Land, selbst in den sonst un
bedeutendsten Ausstellungen einige Stücke aufzuweisen hatte. Beson
ders ausgezeichnet darin, wie in den Zahninstrumenten, waren Ame
rika, England und Frankreich. Künstliche Zähne aus verschiedenem
Material, mit allen möglichen Farbennüancen, sowie ganze Gebisse und
einzelne Piecen, zum Theil sehr schön, hatten namentlich geliefert:
Sam. White, II. F. Clark und J. Allen & Sohn (Nordamerika),
C. Ash & Söhne und Messrs. Gabriel in London, Devillemur,
Duchesne und Levadoux (Frankreich), F. A. Berghammer
in Wien u. s. w.; von Letzterem sowie von anderen Zahnärzten lagen
auch Ersatzstücke von Kiefertheilen vor, die durch Kriegsverletzungen
verloren gegangen waren. — In grosser Zahl fanden sich auch die
eigentlichen künstlichen Glieder, indem beispielsweise Pfister,
Windler und Geffers in Berlin, Wilh. Weber und Dannen
berg in Hamburg, D röll in Mannheim, R ein dl in München, Leiter
undSchlechtinWien, Walter-Bondetti in Basel, Weber-Moos
in Zürich, N y r o p in Kopenhagen, B a 1 d i n e 11 i in Mailand, Phil. Gray
in London, Werber, Collin und Mathieu in Paris dergleichen Pro
thesen zur Anschauung gebracht hatten. Neben vielem Allbekannten,
z. B. von Pfister, Webe rin Hamburg, Gray (das „Anglesea leg“) u. s. w.,
waren einige Verbesserungen zu constatiren, z.B. die Verwendung von
Hartkautschuk statt des Holzes, der Gebrauch eines aus solidem vul-
canisirten Kautschuk gegossenen Fusses, der alle künstlichen Gelenke
unnöthig macht und dabei viel dauerhafter ist. Von Weber-Moos
lag eine Verbesserung in der Beweglichkeit des künstlichen Fuss-
gelenkes vor.
Man ersieht aus den vorstehenden Notizen und Bemerkungen,
dass der Erfindungsgeist, die Industrie und die Technik auch auf dem
Gebiete, welches der vorstehende Bericht betrifft, Neues und Vervoll-
kommnetes in reichem Maasse zu schaffen bestrebt gewesen sind.
Wiener Weltausstellung. II.
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