160
Oberbau.
diesem Niederdrücke des Pedalhebels kein weiteres Hebelspiel,
sondern nur eine Vorrichtung an, durch welche die Zunge nach dem
Gesetze der schiefen Ebene zur Seite gepresst, also die eine oder
die andere Fahrstrasse dann vollkommen frei gemacht und eine Ent
gleisung verhindert wird, wenn die Weiche zufällig nicht zur Gänze
gestellt sein sollte. Von der Schienenzunge springt nämlich ein mit
derselben fest verbundenes und gut geführtes Flacheisen recht-
winkelig unter der Schiene zur Seite; am anderen Ende dieses Eisens
befindet sich ein dachförmig gestalteter Aufsatz; der Pedalhebel
hat ebenfalls einen zur Seite liegenden Vorsprung, welcher in um
gekehrter Weise dachförmig, respective keilförmig gestaltet ist
Steht die Weiche genau halb, so stehen die beiderseitigen Spitzen
dieser Keile genau über einander und der Pedalhebel am höchsten
über der Schiene, also auf seinem todten Punkte. Man kann
jedoch aus naheliegenden Gründen nicht annehmen, dass diese
Stellung eine sogenaue, mathematische sei, welche ein Niedergehen
des Pedalhebels durch darüberfahrendes Betriebsmateriale ver
hindern würde; der Keil am Pedalhebel wird dann durch sein
Niederpressenden Keil am Zungenstlicke zur Seite schieben; die
Maschine stellt also den Wechsel fest und verhindert demnach eine
Entgleisung. Selbstverständlich sind beide Weichenzungen durch
Spurbolzen schon zum Zwecke der Umstellung vom Bocke aus
verbunden.
Nach den Angaben, welche J. v. Ott aus Furth a. W. im
März 187o gemacht hat, wird diese Sicherheitsvorrichtung, welche
in Curven stets an dem convexen Strange anzubringen ist, sehr
gerühmt und ihre Sicherheit auch im Winter hervorgehoben, weil
Schnee und Eis zur Zerquetschung gelangt,
9. Si ch e r heit s wechs e 1 von S t r ö h er. Dieser Construc-
teui hat einen, bereits am Wiener Centralbahnhofe der Staatsbahn
commissioneil geprüften Sicherheitsapparat durch ein sehr
schönes Modell und durch einen beigegebenen Text zur Anschauung
gebracht, dessen Construction durch Figur 3J1 schematisch erläutert
ist. J. Ströher wendet sogenannte stumpfe Weichen an. Fährt die
Maschine aus dem Wechsel in der Richtung von A 7 nach M auf das
einlache Geleise heraus, und wäre der Wechsel nicht gut gestellt,
so zwängt sich der Spurkranz zwischen die Zunge und die Fahr-