Apparate der chemifchen Grofsinduflrie. 7
fchen Röftofens, der leider durch kein Modell in feiner verbefferten Form ver
treten war. Die Wichtigkeit und Verbreitung des Ofens geht aus folgender
Zufammenftellung Bode’s über die bis 1872 wirklich fundlionirenden Röftöfen nach
diefem Syfteme hervor.
12 Oefen, wovon 4 neu erbaute, auf der königlich fächfifchen Muldner-
hiitte bei Freiberg für kiefige Erze mit wechfelndem Gehalt an Bleiglanz und
Blende, Arfen und Silber.
6 Stück auf der königlich fächfifchen Halsbrückner Hütte bei Freibero-
für ähnliche Erze wie früher.
13 Stück für Kupferrohftein im Mansfeld’fchen.
2 Stück in Lukawetz in Böhmen für Schwefelkies.
2 Stück auf dem Werke der öfterreichifchen Staatseifenbahn-Gefellfchaft
zu Neu-Moldava im Banate für verwafcbene Schwefelkiefe.
2 Stück auf dem Morgenfterner Werke zu Merzdorf an derNiederfchlefifchen
Gebirgsbahn für aus dem kryftallinifchen Schiefer gewafchene Kiefe.
1 Stück auf der chemifchen Fabrik zu Nienburg an der Wefer.
4 Stück auf der Auguftenhütte zu Beuel bei Bonn.
6 Stück, darunter 4 neu erbaute, auf der chemifchen Fabrik von Harkort’s
Erben zu Harkorten bei Haspe in Weftphalen.
2 Stück auf der Superphosphatfabrik von Ohlendorf & Comp, in Hamburg.
6 Stück auf der chemifchen Fa
brik zu Vedrin in Belgien (1867).
2 Stück auf der Sodafabrik zu
Chauny in Frankreich.
38 Stück auf den Hüttenwerken
von Vivian und Sons zu Swanfea
in Wales (1866).
12 Stück zu Huelvain Spanien.
Sowie die vorigen Werke für
kupferhältigen Schwefelkies.
i Stück auf der Zinkhütte der
Vieille Montagne zuFlonein Bel
gien.
i Stück auf der Zinkhütte der
Vieille Montagne zu Berge-Bor-
beck bei Effen.
3 Stück auf der Waldmeifter
Flütte bei Stollberg für Schwiefel-
kies und kiefige Zinkblende.
4 Stück auf der ungarifch-fchwei-
zerifchen Sodafabrik zu Nagy-
Bocsko im MarmaroferComitat für
kupferhältige Schwefelkiefe. Die
Abröftungmufs vertragsmäfsig bis
auf fünf Percent Schwefel im Riick-
ftande erfolgen.
Im Ganzen mithin 120 Oefen,
ohne jene, die in Amerika befte-
hen und ohne den Zuwachs, den
diefelben in England erfahren.
Die Röftung der Schwefelmetalle geht in diefem Ofen bekanntlich auf die
Weife vor fich,. dafs das fchwefelhaltige Material, welches immer in S c h 1 i e g-
form vorliegen mufs, durch einen fchachtartigen, 5 2 Meter hohen Raum fällt, in
welchem eine fo hohe Temperatur herrfcht, dafs die Schwefelungsftufe, die zur
Röflung vorliegt, mit Sauerftoff fich verbindet, fich entzündet. Um das zu röflende