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Viftor Novelly.
flach ovale Form des Glafes gegen die frühere Flafchenform vorhergehend und
ebenfalls den praktifchen Holzconus und eben folchen Deckel.
Der in der englifchen Abtheilung ausgeftellte patentirte „Auftin’fche
Syphon Lubricator“ ift ein gewöhnliches ärodynamifches Schmierglas; das-
ielbe wirkt jedoch als Heber, indem das Ausflufsrohr im Gehäufe durch ein
zweites weiteres oben gefchlotfenes Rohr umgeben ift, welches den kurzen Arm,
das dünnere Ausflufsröhrchen den längeren Arm des Hebers bildet. Der eigent
liche Zweck diefer Complicirung ift uns nicht bekannt.
* n ,^ er deut ^ cIlen Abtheilung hatte die Berliner Firma Schwartz einen
arcdynamifchen Patent-Schmierapparat ausgeftellt. Derfelbe befteht aus einer
nur von unten zu öffnenden Glaskugel, in welche mittelft Lederfcheibe abge
dichtet ein Bündel feiner Metallröhrchen reicht. Diefe Capillarröhrchen find von
einer ftarken Metallhülfe umgeben, welche am oberen Ende im Inneren der
Glaskugel eine Saugkapfel trägt, welche mit einer einzigen Oeleinftrömungs-
onnung (die je nr.ch der abzugebenden Oelmenge vergröfsert werden kann) ver
teilen ift. '
/^7 lfC ^ en der Metällhülfe un d dem Röhrenfyfteme wird feine lockere Baum
wolle (Watte) gelegt, um fo bei Entftehen eines Vacuums das zu heftige Aus-
fpntzen des Oeles zu hindern und um gleichzeitig das Oel etwas zu reinigen.
Die Metallhülfe lammt dem Röhrenbündel kann leicht von der Glaskugel
abgefchraubt und mittelft heifsen Waffers gereinigt werden. Hiebei mufs die
inliegende, jedenfalls verkraftete Watte erfetzt werden , welcher Umftand der
Handlichkeit diefes Apparates ftarken Abbruch thut; durch engere Aneinander-
rmhung der Capillarröhrchen, refpedlive bei Anwendung einer dünneren Hülfe,
durfte das „Verftopfungsmittel“ erfetzt fein.
Berichterftatter hatte felbft Gelegenheit, diefen Apparat auch ohne ein
gelegte Baumwolle, jedoch mit feinem Drahtfieb verfehen, recht befriedigend
arbeiten zu fehen.
.. _ Sowohl die Nadelöler , als die ärodynamifchen Schmierbüchfen werden
direct von dem rotirenden, zu fchmierenden Mafchinentheile in Betrieb gefetzt ;
bei ^rf n ,, erfteren lft es die allf dem drehenden Körper aufruhende, durch diefen
in Ufcilation gebrachte Nadel, bei den letzteren ift es das durch diefen
rotirenden Körper erzeugte Saugen in dem ganz nahe an diefem befindlichen
d elausfiufsrohre.
Diefelben fchmieren daher blos beim Imgangefein der bezüglichen Theile
und erzielen fadtifch eine ganz beträchtliche Oelökonomie gegen die gewöhn
lichen Dochtbüchfen. 6
Es ift jedoch für die richtige Fundtion diefer Apparate Hauptbedingnifs,
dafs mit denfelben ein fehr dünnflüffiges und reines Oel verwendet wird, da
allen diefen das Capillarvermögen der Flüfligkeit als Conftrudtionsbafis dient,
und das dicke Oel nicht nur diefe Eigenfchaft im geringften Mafse befitzt, fon-
dern auch fehr rafch die dünnen Röhren verkraftet.
Inder I hat find auch auf der Ausftellung alle diefe Schmierapparate mit
beitem, reinem Olivenöl verfehen worden. *
Die Schmiervorrichtungen, welche diefen Apparaten am nächfte flehen
find die Glasbecher mit # lofem Deckel und conifchem Ausflufsrohr, das in den
r- r . 'Yi. r J r . f “ IleI l un . f f r ® ?. fllcht > hierzu erwähnen, dafs oben genanntes Olivenöl für die
GefammtbedurfmlTe der Mafchinenhalle, während der ganzen Ausftellungsperiode, von der
bekannten Wiener Firma S. Eysler unentgeltlich geliefert wurde. Unterfolchen Umftänden
war natürlich von einem ökonomifchen Schmieren keine Rede und wehe dem, der fich die Auf
gabe gelteilt, auf der Ausftellung Studien über Schmierung zu machen.
.... , Nicht unerwähnt können wir gleich hier laßen, dafs auch die Firma G. Wagemann in
Wien fich an der unentgeltlichen Lieferung von Schmiermaterial für die Mafchinenhalle in
u V f r n asender W f‘ fe hetheiligte. —. Es war Mineralöl, und wurde in der Mafchinenhalle
ebenfalls angewendet.