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Vidtor Novelly.
diefem Rohre fteigt nun der Dampf, das
in der Büchfe enthaltene Oel durchbre
chend, in den über dem Oelfpiegel befind
lichen leeren Raum und drückt bei eintre
tendem Spannungswechfel auf denfelben;
fo ein gewiffes Oelquantmn in die weite
Röhre drängend, welche oben mit einem
Schieberdeckel mehr oder weniger abge-
fchloffen werden kann. Von da wird nun
das Oel durch den diredt durch die weite
Röhre nachftrömenden Dampfin den Schie-
berkaften und Dampfcylinder in fein zer-
theiltem Zuftande getrieben.
In der Figur ift a die weite Röhre mit
dem oberen regulirbaren Schieberdeckel e
(in der nebenbefindlichen Fig. A im Grund
riffe dargeftellt); b bildet das niederftei-
gende Rohr, das eigentlich ein Hahn-
kücken ift. Die Spalte Kkann nun durch
entfprechendes Drehen fehrfein eingeftellt
werden. Der Deckel v fchliefst ventilartig
dampfdicht.
Vor zu rafcher Abkühlung ift auch
diefer Apparat durch Doppelwand ge-
fchützt.
DiefeSchmierdofe undjene von Schau
wecker haben ein gleiches Princip zu
Grunde gelegt. Nur ift bei dem Zabel’fchen
gegen das fich anfammelnde Condenfations
waffer fehr wenig gethan und ift es jeden
falls nöthig, den Apparat erft durch den
Dampf indiredt (bei gefchloffenem Hahne)
erwärmen zu laffen, bevor er zur Wirkung gelangen foll.
Die einzige diefsbezügliche Vorkehrung ift der auf dem Rohre c befindliche
Schieberdeckel, welcher weiter geöffnet den Dampf rafcher ausläfst und demfelben
zum Condenfiren keine Zeit läfst — natürlich wenn der ganze Apparat die hiezu
erforderliche Wärme bereits befitzt.
Jedenfals aber ift diefe Schmiervorrichtung durch den Wegfall der Schau-
wecker’fchen Ventile etc. einfacher und „leicht verftändlich“ conftruirt.
Diefer Apparat arbeitet bei Leergang ebenfalls und kann fowohl an dem
Haupt-Dampfzuleitungsrohr, am Schieberkaften, als auch diredt an dem Dampf
cylinder angebracht werden.
Whitley’s Ventillubricator in der englifchen Abtheilung hatte ebenfalls
die Principien der beiden eben genannten Apparate zu Grunde gelegt.
Statt der Schauwecker’fchen Capillarröhre ift an derfelben in die weite
Röhre mündenden Stelle eine vier Millimeter weite Bohrung, welche durch das
konifche Ende einer von der entgegengefetzten Seite eingefchraubten Schraube,
deren Kopf aufser dem Oelbehälter ift, verengt, refpedtive erweitert oder ab<»e-
fperrt werden kann. Die weite, fenkrechte Röhre hat im höchften Oelniveau ehie
horizontale Bohrung, durch welche der Dampf eintritt, aus dem unteren Rohre
Oel ausdrückt und fich wieder auf demfelben Wege entfernt und das unten aus
getretene Oel mitreifst.
Die Verlängerung der fenkrechten Röhre nach oben bildet einen ein
gefchraubten Trichter mit Seitenöffnungen zur Füllung und wird diefs durch
geringes Lüften derfelben bewerkftelligt.