Sächfifche Mafchinenfabrik.
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Zapfen war circa 120 Millimeter dick und 150 lang, was 118 Atmofphären Auflag-
druck gibt. . , .. ,
Das Kreuzkopf-Ende der runden Schubftange trug einen normalen Bugel-
kopf während das Kurbelende desfelben offen gefchmiedet, aber durch ein außer
halb'der Schalen eingefetztes und verfchnittenes Tftück gefchloffen war; aufser
der rückgreifenden Verfchneidung des Einfatzes bewahrte noch eine durch
gehende Schraube diefes Gabelende vor dem Aufgehen. Nun konnte ein Hmterkeil
für die innere Schale verwendet werden, wodurch in Verbindung mit dem Bügel
andererfeits eine gleichbleibende Stangenlange zu erhalten ift.
Die fchmiedeiferne Kurbel trug einen 130 Millimeter Harken Kurbelzapfen
von 160 Millimeter Länge. Diefs war einer der relativ kleinften Zapfen diefer
Art in der ganzen Ausftelltmg, denn er erfuhr einen Schalendruck von 102 Atmo
fphären und eine Abnützarbeit von 126 Kilogramm - Meter per Secunde und
Quadratcentimeter Oberfläche, was nur bei der allerbeften Ausführung und
Wartung ohne Warmlaufen dauernd gehen kann. Die Feftigkeitsbeanfpruchung
(8 Kilogramm per Quadratmillimeter) ift aber völlig beruhigend.
Das Kurbellager hatte eine dreitheilige Schale und zwar eine Bodenplatte
und zwei Seitenfchalen mit verticaler Fuge in der Mitte oben. Der Deckel war
innen verfchnitten und aufsen übergreifend, und nahm jederfeits zwei Deckel- und
zwei Keilfehrauben, letztere für die Stellung der Seitenfchalen, auf. Der Lager
block ftand ähnlich auf einer Unterlagplatte, aber mit direfl angehangenem
Fundamente wie der Dampfcylinder. Das hintere Lager der 300 Millimeter dicken
(1100 Kilogramm fchweren) Welle war ein Normallager mit ausgebohrtem Gufs
deckel, und ohne eingelegteOberfchale.
Das zugehörige Schwungrad war, wie erwähnt, nicht in der Ausftellung.
Es foll 5 228 Meter Durchjneffer und ein Gewicht von 14000 Kilogramm befitzen
und mit 216 Zähnen verfehen fein, deren Theilung 76 und deren Breite 280 Milli
meter beträgt.
Die Luftpumpe (nicht ausgefteilt) foll 380 Millimeter Bohrung und 0'55
Meter Hub erhalten, was y 7 - 6 des Cylindervolumens entfpricht. Der Antrieb des
felben gefchieht von einer Gegenkurbel aus.
Für die Bewegung des Steuerungsmechanismus und des Regulators fteckte
auf der Welle ein Kegelrad, weichesauf eine der Mafchinenrichtung parallele Welle
an der Hinterfeite des Hauptbalkens die doppelte Drehungszahl übertrug. Diele
betrieb und zwar ungefähr in der halben Länge ihres Weges zum Cylinder hm
die verticale Spindel des Regulators, welcher mit gekreuzten Stangen und
Belaftungsvafe conftruirt war. Der Antrieb erfolgte auch hier mit Kegelrädern
und auf die doppelte Drehungszahl der Antriebs- alfo die vierfache der Schwung
rad-Welle überfetzt.
Beim Cylinder angelangt trieb diefe Welle und zwar mit einem Paar
ungleicher Stirnräder, die eigentliche Steuerwelle welche dadurch wieder mit
der Kurbelwelle auf gleichen Gang gebracht wurde.
Seitlich an den Cylinderenden befanden fleh die angegoffenen Ventil-
käften und die Steuerwelle lagerte in zwei an diefe gefchraubte Ständer.
Das Ausftrömventil ward durch je eine Stange gehoben, welche durch
den unteren Deckel des Ventilkaftens mit einer Stopfbüchfe austrat und fleh auf
einen Hebel ftützte, deffen anderer Arm eine Verticalftange trug. Der rollen-
armirte Kopf derfelben traf eben auf die Steuerwelle oder vielmehr auf eine
unrunde Scheibe auf derfelben, die ihn niederdrückte, wenn die Ausftrömung
zu beginnen hat. Zu Schlufs derfelben geftattet diefelbe der Stange wieder eine
Bewegung nach aufwärts, wodurch das Ventil am andern Hebelende fleh fenken
und fchliefsen konnte, was durch die Wirkung gefpannter Federn im Puffer unten
eingeleitet und durch den Dampfdruck vollendet wurde.