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Volltext: Die Motoren (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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14:4: J. F. Radinger. 
Zur Regulirung diente ein Bufs’fcher Regulator, welcher in die Droffel griff. 
Diefe Mafchine zeichnete üch insbefondere durch die gefchmackvolle fchöne 
Form ihres Grundbalkens und durch die fichtliche Sorgfalt aus, mit der alle 
Beftandtheile gearbeitet waren. 
Englerth & Cünzer in Efchweiler-Aue. 
DiefeFabrik fandte eine liegende Walzwerks-Mafchine von 630Millimeter 
Cylinderbohrung und 0 80 Meter Hub zur Ausftellung, welche normal mit 75 bis 
90 Umdrehungen per Minute (2 0 bis 2 4 Meter Kolbengefchwindigkeit per 
Secunde) arbeitet. Es war eine einfache klobige Mafchine, die aus fo vielTheilen 
zufammengefchraubt war als es dafür Namen gibt, und mit Zurückftofsung 
jeder Schönheitsrückficht geformt erfchien. 
Der Grundrahmen, delfen Aufsenbreite durchwegs gleiche Breite befafs, 
hatte die einfache I Form und zeigte ein fonderbares Gemifch von eckigen 
und halbkreisförmigen Linien, indem die Verticalrippen fcharf in die Richtungs- 
Aenderungen übergingen, während die Horizontalplatte rund ausgefchnitten 
erfchien. 
Auf kaftenförmige Angüffe des Grundrahmens war der Dampfcylinder 
gefchraubt; diefer enthielt jederfeits zwei Pratzen, welche zwifchen je zwei 
Nafen des Grundbalkens (alfo acht im Ganzen) eingelagert hielten. Eine einzige 
ftarke, centrale Mutter verband in guterWeife den Dampfkolben mit derKolben- 
ftange; die fechs Umfangfehrauben, welche die Deckplatte des Kolbens Scher 
ten, ftanden, gleich der Hauptfehraube, vor der Kolbenfläche und mufsten 
gleichfam in den hinteren Cylinderdeckel eingedrückt erfcheinen. Diefer war 
aber einwandig und unverfchalt und mit langer Stopfbüchfe und vier Rippen aus 
geführt, mit welchen fich die die Muttern umfchliefsenden Erhöhungen unfehön 
verfchnitten. 
Ferner war diefer Cylinder im erften und letzten Viertel feiner Länge mit 
je einer hohen Kreisrippe verftärkt, welche tangirend an die Pratzen anliefen. 
Die rückwärts-verlängerte Kolbenftange war zur Entlaftung der übrigen Theile 
in einem Schlitten geführt, der auf einer GufSfchiene lief, welche innenfeits auf 
der Grundplatte und aufsenfeits auf dem Mauerwerk lagerte. 
Das Schiebergeficht der Dampfvertheilung kam ziemlich weit von dem 
Cylinder weg, wie diefs bei Beibehaltung der geraden Excenterflucht und fonftiger 
breiter Conftrudtion bei allen gröfseren Mafchinen eintritt. Die Dampfkammer 
felbft war aufgefchraubt und trug noch den verfchnittenen Deckel mit Innen- 
flanfehen. 
Die bei Walzenzugs-Mafchinen befonders wichtigen und gewöhnlich zwei 
fach vorhandenen Anlafsventile waren nicht beigegeben; fle werden oben an den 
Schieberkaften münden, während die Ausftrömung nach unten ftattfindet. Erfteres 
hatte 150, letzteres 160 Millimeter lichte Weite oder einen Querfchnitt von */ 17 
und y i5 der freien Cylinderfläche, was für die hier vorkommenden Gefchwindig- 
keiten als zu eng (dafs heifst zu viel Druckverlufte erzeugend) erfcheint, indem 
fleh felbft bei der kleinften Gefchwindigkeit des Kolbens von 2'0 Meter per 
Secunde eine Einftrömconftante von y 34 ergibt, welche bei 90 Tourenauf V41 finkt, 
wobei weitaus nicht mehr der ganze Dampfdruck hinter den Kolben kommt. 
Die eingegoflenen Dampfwege, SS bei 350 Millimeter weit, boten gerade die 
Mitte zwifchen Ein- und Ausflrömquerfchnitt, das ift y i6 der Cylinderfläche. 
Die 90 Millimeter dicke Kolbenftange endete mit einem gufseifernen 
Gabel-Kreuzkopf, an welchen fich die beiderfeitigen Doppelführungen knapp 
anfchloffen. Die Ober- und Unterlineale derfelben waren nach einem und dem- 
felben Modell gegoffen und an kurze Endanguffe des Ständers (Mitte hohl liegend) 
je mit Paarfchrauben gefchraubt. In der Stirnanficht zeigten fich die Haltfugen
	        
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