Stefan Vidats in Peft.
203
niedergehalten war, enthielt eine viertheilige Schale. Die Seitenplatten trugen
in der Mitte Harke, in den Lagerkörper eingelaffene Aufgüffe, welche ihre Ver-
fchiebung hinderten und deren äufserer den Druck einer horizontalen Stell-
fchraube auf die ganze Schalenlänge fleif übertragen follte. Oben war das Lager
mit einem verfchnittenen und beiderfeits übergreifenden Deckel und je einer
Deckelfchraube gefchloffen und auf der Innen-, dem Rad zugekehrten Seite Händen
runde Lagerborten vor.
Der Lagerzapfen hatte 112 Millimeter Durchmeffer und 16S Millimeter
Länge, der Auflagedruck berechnet fich hier mit 17 Kilogramm per Quadratcenti
meter, während die fpecififche Abnützarbeit 034 Kilogramm Meter beträgt.
Knapp hinter dem Lager kamen die beiden Excenter (52 und 80 Milli
meter Hub) für die Meyer-Steuerung, deren SchieberHangen in langen Bronce-
büchfen in einem Anfatz am Seitenbalken vor den Stopfbüchfen geführt wurden.
Das einzig unfchöne und nur der billigflen HerHellung wegen verwendete Detail
an der ganzen Mafchine war die Stellvorrichtung für die Expanfionsplatten, welche
in einem auf die hinten austretende Expanfions-SchieberHange direcH aufgeHeck-
ten und alfo mit hin- und hergehenden Griffrade befland. Doch war ander Aufsen-
wand des SchieberkaHens eine befeHigte Hülfe vorhanden, welche für einen
Anzeiger des Füllungsgrades diente.
Das Schwungrad befafs 2-53 Meter Durchmeffer und 900 Kilogramm
Gewicht. Sein T-förmiger Kranz war zur Aufnahme eines Treibriemens, 40
Millimeter breit, abgedreht, und Hark vor dem eigentlichen Materialkern vor
fpringend.
Ein Porter - Regulator, mit fchön gezeichneter Vafe und MetallHangen.
beherrfchte die Droffel.
Die Mafchine im Ganzen war mit möglichH wenigen Linien gezeichnet
und folid ausgeführt. Es war faH gar keine Bronce fichtbar, was in Verbindung
mit der engen ConHrucHion und dem verwendeten Hohlgufs einen ruhigen und
guten Eindruck hervorbrachte.
Sie wog fammt Rad und Fundamentfehrauben 2750 Kilogramm (3^0 Kilo
gramm per Quadratcentimeter Cylinderquerfchnitt) und koHet loco PeH
2400 Gulden.
FürH Salm’fche Mafchine nf ab rik in Bl ans ko.
Aufser mehreren Proben von Mafchinengufs Hellte diefe Fabrik eine
gekuppelte Förder-Mafchine aus, welche wegen ihrer UmHeuerung beachtens-
werth erfcheint.
Auf je einem unten durchgehenden Doppelrahmen von I-förmigem Quer-
fchnitt lagen zwei gleiche Dampfmafchinen, auf deren gemeinfamer 263 Milli-
metei dicken Welle die Rundfeil-Trommeln von 412 Meter Durchmeffer und
868 Millimeter Breite knapp hinter den Kurbellagern fafsen, während in Mitte
eine Bremsfcheibe aufgekeilt war.
Die Dampfcylinder hatten je 553 Millimeter Durchmeffer und die Kolben
158 Meter Hub, wobei fie die Trommeln 25 bis 30 Mal per Minute drehten
(5 4 bis 65 Meter Förder-Gefchwindigkeit). Die Dampfrohre von 105 und 132
Millimeter Durchmeffer für Zu- und AbHrömung boten 1/27 und ^l\t der freien
Kolbenfläche an Querfchnitt, was bei der hier gewählten Kolbengefchwindigkeit
bis 158 Meter als zu gering erfcheint, indem die EinHrömconHante V42 wird und
der Dampf noch durch ungewöhnlich gekrümmte Wege geführt wird. ~
Die Dampfcylinder lagen in der Mitte durch jederfeits eine vorfpringende,
zwilchen je zwei Nafen gekeilte und an den Enden durch je eine Schraube nieder
gehaltene Pratze auf dem Rahmen , welcher unter dem feitlich tiefliegenden
angefchraubten SchieberkaHen niedergebogen war.