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Volltext: Die Motoren (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

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J. F. Radinger. 
J. F. Müller brachte ferner noch eine Wafferpumpe mit direcfter Auf- 
flellung, deren Dampfcylinder einen weitabliegenden Schieberkaften freitragend 
hielt. Die zwei gleichgrofsen Schwungräder lagen nicht fymmetrifch auf der 
gekröpftenKurbelachfe, fondern eines fafs dicht aufserhalb ihres Lagers, während 
das zweite noch zwei Excenter zwifchenhalten mufste. Das Expanfionsverhältnifs 
war durch eine Klemmfchraube im Schlitz verftellbar, und alfo während des Ganges 
der Mafchine nicht zu verändern, was bei einer Pumpe nicht benöthigt wird. 
Erich & Hof mann in Hermannfeifen (Aarnau). 
Der Dampfcylinder fammt Schieberkaften, die rohrförmige Führung, der 
einfeitige Grundbalken und das Kurbellager waren an der Ausftellungsmafchine 
diefer Firma ein einziges Gufsftück. 
Der Dampfcylinder hatte 360 Millimeter Durchmeffer und der Hub 0 70 
Meter. Die Umdrehungszahl mit der die (kaltliegende) Mafchine arbeiten wird, 
konnte trotz zweimaliger Anfrage nicht erhalten werden; doch hiefs es, diefelbe 
habe mit ziemlich grofser Gefchwindigkeit zu laufen und habe fich namentlich für 
ausgeführte Sägeanlagen vortheilhaft bewährt. 
Die Dampfvertheilung gefchah durch eine Meyer-Steuerung und die 
Flanfche des Schieberkaftendeckels ging durch die Achfe der Expanfionsftange. 
Ein Bufs’fcher Regulator wirkte auf eine Droffelplatte im Dampfrohr. 
Die Geradführung fand mit oberen und unteren Führungsplatten ftatt, 
welche rückgefchoben an den gabelförmigen Kreuzkopf angegoffen waren und 
den Druck alfo nicht centrifch aufnahmen. Die Schubftange hatte innen einen 
gefchloffenen, aufsen einen offenen Kopf. 
Die gufseiferne, als folche durch zwei blanke Seitenleiften gekennzeichnete 
eiförmige Kurbel fafs dicht vor dem viertheiligen Lager, welches mit dem über 
greifenden Deckel gefchloffen war. Zwei Keilfehrauben jederfeits geftatteten die 
Einftellung der Seitenfchalen. Die Excenterringe waren aus Gufseifen und mit 
etwas langen und häfslichen Flanfchen verbunden. 
Das Schwungrad war zweitheilig und mit vorn aufgezogenen Ringen und 
vier Schrauben in der Nabe und mit je drei Fretten am Kranz verbunden. 
Die Mafchine war als eine 20pferdige bezeichnet und machte mit Aus 
nahme der beiden erwähnten unbedeutenden Abweichungen den Eindruck einer 
gelungenen Conftrudlion. Die Ausführung der Grundbeftandtheile als ein einziges 
Gufsftück, wie es nur noch an der ungefähr gleichgrofsen amerikanifchen 
Mafchine zu finden war, welche überdiefs die Schieberkaften angefchraubt hatte, 
während er hier im Gufs vereinigt war, ift die denkbar folidefte und die Montirung 
kann rafch und genau vor fich gehen. 
Brüder Noback & Fritze in Prag. 
Diefe Firma ftellte hauptfächlich Brauereimafchinen etc. und darunter 
eine Dampfmafchine jener Gattung aus, welche wohl felir billig fein mögen, aber 
unbefchadet deffen in manchem Detail beffer fein könnten. 
Es war eine gewöhnliche Mafchine auf normalen Rahmen mit zwifchen 
Nafen aufgefchraubtem Cylinder und fchiefem Kurbellager. Die Kolbenftange 
war hinten in einer Stopfbüchfe geführt, der Schieberkaften angegoffen und der 
gufseiferne Gabelkreuzkopf von einem unteren Schuh getragen, deffen Schwal- 
benfehweifkanten in einer ausgehobelten, aufs Bett gegoffenen Führung liefen. 
Um das Einbringen zu ermöglichen war die Führung am Ende offen gegoffen 
und nur mit einem Füllftück gefchloffen, was eine ganz zweckmäfsige Löfung ift 
und gut ausfieht. 
Dagegen fleckte eine fchwere Gufskurbel vor dem fchmalen Lager, deffen 
Zapfenbunde nicht verfenkt waren, und die Excenter der Meyer-Steuerung lagen
	        
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