212
J. F. Radinger.
mit einem diredt über den Zapfen gelegten Keil; der Schubftangenkopf bei der
Kurbel ift aus hämmerbarem Gufseifen, auf die Stange mit centrifchem Gewinde
aufgefchraubt und mit einem Flanfchendeckel gefchloffen.
Auf der Aufsenfeite des einen Ständers erfcheint der Schieberkaften ange-
golfen, während auf die des andern die Speifepumpe gefchraubt ift. Unten fleht
noch ein Regulator inGeftalt einer rotirenden Birne,aus deren Einziehung ein Paar
winziger Kugeln hervorragt. Die Centralflange beherrfcht dann mittelfl einer
Manchette die Droffel. Diefe Mafchinen waren in guten Formen gegeben und
mögen trotz des hochgelagerten Schwundrades genügend flabil fein, da die ganze
Tragconflruclion ein einziges durch den Dampfcylinder wohl verfleiftes Gufs-
flück bildet.
Die 2-, 4- und öpferdigen Mafchinen hatten:
127, 178 und 216 Millimeter Cylinderweiten bei
203, 254 und 305 „ Hub und arbeiten
mit 180, 150 und 130 Umdrehungen per Minute, d. i. einer Kolben
gefchwindigkeit von 12 bis 13 Meter per Secunde.
Die ungefähren Gewichte betragen:
1300, 2800 und 3800 Kilogramm und diePreife
fammt Keffel 82, 125 und 170 Pfund Sterling.
Robey & Comp. inLincoln. Direct an den Fieldkeffel gefchraubt
befindet fich oben der Cylinder, welcher mit abwärtsfehender Stopfbüchfe und
darangefetzten vier Führungen auf die unten gelagerte gekröpfte Kurbelwelle
arbeitet. Letztere ruht in zwei gefondert an den Keffel gefetzten gufseifernen
Lagerblöcken mit fchiefem Schalenfchnitt und kann das Schwungrad rechts oder
links tragen. Die Speifepumpe hängt einfeits an einem Excenter, während von
der anderen Seite die Steuerung und der Riemenantrieb des Watt’fchen Regu
lators beforgt wird. Die Mehrzahl der Arbeitsbeflandtheile diefer Mafchine
beflanden aus fchmiedbarem Gufs.
Davey Paxmann & Comp, in Colchefter. An ihren bekann
ten flehenden Röhrenkeffel fetzten Davey Paxman eine Mafchine, von welcher
fowohl der Cylinder oben als die beiden Lagerkörper unten diredl an die Blech
wand gefchraubt waren. Um den Cylinder nahe feiner Achfe befeftigen zukönnen,
verzichtete man auf die genau verticale Aufftellung und neigte die Längsachfe
der Mafchine unten um fo viel nach vorne, dafs die Kröpfung der Kurbelwelle
eben noch vor dem Keffel vorbei kann. Die Führungen, Stangenköpfe etc. gleichen
völlig denen einer normalen Locomobile und felbft die Lagermodelle fcheinen
urfprünglich Sättel gewefen zu fein Ein Federregulator lag mit horizontaler
Spindel unter der Schwungradwelle und feine Manchette verfchob mit einem
in der Mitte geflützten Hebel einen unrunden Cylinder auf der Kurbelwelle.
Diefer wirkte ähnlich der alten Meyer’fchen-Expanfions-Pfropfenfteuerung, aber
mittelfl eines Spaltfchiebers auf die Einftrömung in den Schieberkaften.
Woods Cocfedge & Warner in Stow mark et. Auf zwei
kleinen 30 Centimeterim Durchmeffer haltenden Hinterrädern und einem vordem
Drehgeftell lag eine Gufsplatte mit aufgefchraubtem Stehkeffel und daran gefetzter
Dampfmafchine. Der Cylinder war oben und die Mafchinenachfe neigte fich unten
fo weit nach vorne, dafs die gekröpfte Welle vor dem Keffel paffiren konnte. Die
Steuerung gefchah mit zwei Excentern, welche fich wohl nicht während des Ganges,
aber doch im Stillftand mittelfl eines Schlitzes und Klemmfchraube verftellen liefsen.
Der Schieberkaftendeckel war fchief gefchnitten, fo dafs die Schlufsflanfche in
die Diagonale des fonft angegoffenen Schieberkaftens kam. Die Schubftange war
lang gegabelt, und fafste den mit Blockführung ausgeftatteten Kreuzkopf mit
ihren zwei durch vordere Stirnfehrauben nachftellbaren Enden. Der Regulator