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J. F. Radinger.
um 4'98 Meter, was gleichfalls zu berückfichtigen kommt. Da nun jeder Waffe r-
ftand andauernd durch fechs Monate währt, fo wurde zur Vermeidung von
jedem complicirten Mechanismus jede Turbine mit einem Theilring conflruirt
und die Leitfchaufeln des inneren Ringes werden bei Niederwaffer (dem hohen
Gefälle) mit einfachen Auflagedeckeln gefchloffen; diefe find in die Zellen ein-
gepafst und mit Handgriffen verfehen, wodurch die Eindellung auf den neuen
Gang verhältnifsmäfsig leicht und jedesfalls einfachd erreicht wird.
Um den Druck auf den Spurzapfen wegzunehmen, id eine Entladungs-
fcheibe (flehe Seite 247) verwendet. Die Dimenfionen der Turbinen find:
Aeufserer Durchmeffer der Turbine 2-447 Meter
Innerer „ „ r 1665
Lichte Kranzbreite der äufseren Leitradabtheilung o 200 „
„ » » inneren „ 0-152 „
Die Anzahl der je 20 Millimeter dicken Schaufeln find 24 und 22 in der
äufsern und innern Leitrad- und 26 und 24 in den gleichen Turbinenrad-
Abtheilungen.
Die aufeinanderfolgenden Winkel der äufsern Abtheilung find 90, 29. 75
und 18 Grade und jene der inneren Abtheilung 90, 18, 99 und 13 Grade. Die
I urbine arbeitet normal mit 90 Umdrehungen per Minute und die hohle Gufs-
welle hat 325 Aufsen- und 176 Millimeter Innendurchmeffer. Die Entlaflungs-
fcheibe, welche durch ein Fallrohr mit unter der Saugwirkung und daher unter
dem Druck des ganzen Gefälles fleht, hat 786 Millimeter Durchmeffer.
Die Turbinen flehen in gefchloffenen Turbinenkäflen, welchen das Waffe r
durch die mit den Fallrohren gleich und 2-62 Meter weiten, geraden Zuleitungs
rohre durch die vier Meter dicke Wehrmauer zufliefst.
Zur Regulirung, refpecflive zum Anlaffen und Abflellen dient eine in Hohl
gufs ausgeführte Droffelklappe in einer 2 95 Meter meffenden Erweiterung des
Zuleitungsrohres. Diefe Droffel kann fowohl von Hand als durch die Ein-
fchaltung der Hilfsturbine vom Regulator aus in Bewegung gefetzt werden.
Wegen des gänzlich dichten Abfchluffes bei Reparaturen etc. ifl noch ein
Abfchlufsfchieber beim Einlauf des Waffers ins Druckrohr vorhanden, welcher
durch das Getriebe der Hilfsturbine bewegt wird. Wegen der Oeffnung desfelben
unter dem grofsen Drucke des anliegenden Waffers ifl eine Entlaflung desfelben
durch ein eigenes Rohr angebracht, deffen zu öffnende Klappe Waffer ins
1 urbinenrohr führt und die Drücke vor und hinter dem Schieber ausgleicht. Die
Dichtungsflächen des Schiebers beflehen aus Pockholz und die Lauffläche am
Rahmen aus Bronce.
Die Turbinenfäule ifl fix und ihr Stand auf einer angefchmiedeten Fianfche
am Grund einer 2-1 Meter unter den übrigen Grund reichenden ausgegoffenen
Grube gegen Unterwafchung gefichert. Die hohle Turbinenwelle fliitzt fleh auf
fie in einer Laterne aufserhalb des Turbinenkaftens mit einem flellbaren Spur
zapfen von 42 M'llimeter Durchmeffer, der in einem grofsen Oelbehälter läuft.
Oben fetzt fleh die Welle 80 Millimeter dick in Schmiedeifen fort und geht zur
weitern Transmiffion.
Die Transmiffion. Die Welle geht durch das über der Turbine
befindliche, 15 Meter im Scheitel dicke Quadergewölbe hindurch, auf welchem
ein flarker Lagerfluhl fleht.
Diefer Lagerfluhl ifl ein Hohlgufskörper von riefiger Dimenfion. Unmittel
bar über der hohlen Grundplatte, in welche eines der Halslager verfenkt ifl, liegt
das eifenverzahnte Antriebs-Kegelrad für die Horizontalwelle. Diefe wird von
zwei aus dem Hohlgufs auffleigenden 2 7 Meter hohen Schildern getragen, deren
einer einen hohlen Seitenarm vorflreckt, der die Verticalwelle unmittelbar über
dem Antriebsrade nochmals hält.