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Volltext: Die Motoren (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

Walter Zuppingerin Ravensburg. 
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Condrudiionen war daher höchfl beachtenswerth und wurde noch .durch die Aus 
heilung der Fabrik von Daniel Straub vervolldändigt, welche zwei ihrer Objedle 
nach Zuppinger’s Sydemen ausgeführt brachte. 
Die R e a c t i o ri st urbine. Eine der ausgedellten Zeichnungen zeigte die 
mit Druck- und Sauggefälle arbeitende (Hentfchel-Jonval-) Readlionsturbine der 
Berner Spinnerei Felfenau. 
Dort werden ioo Meter Fall der Aar benützt, welche die 15 Meter unter 
dem Boden der Fabrik liegende Turbine antreiben und an fie 350 effedlive Pferde- 
flärken abgeben. Von der Befchreibung des Wafferbaues mufs hier abgefehen 
werden, und es mag nur erwähnt fein, dafs datt eines Wehres ein Tunnel für das 
Unterwaffer von 30 Meter Durchmeffer angelegt wurde, der das Gefälle bringt. 
Die Turbine von 2 - o Meter Durchmefler fleht nun genau in Mitte des 
-Gefälles und hat einen gefchloffenen Einlaufkaflen, an dem das 750 Millimeter 
weite Zuftrömrohr mündet. 
Das Fallrohr gabelt fich unterhalb des Treibrades, um die Turbinenwelle 
ins Freie zu laffen und vereinigt fich wieder unter dem dort eingebauten Fufslager 
zu einem cylindrifchen Rohre, wodurch der Spurzapfen aufser Waffer kommt und 
für die Oelung und Auswechslung der Scheiben bequem liegt. 
Nun id aber diefer Spurzapfen faft gänzlich vom verticalen Drucke ent 
ladet, indem am Deckel des Einlaufkaftens ein kurzes, unten offenes, ausgebohrtes 
Gufsrohr fleht, in welchem eine feft auf die Turbinenwelle gekeilte Scheibe wie 
ein Kolben vom Wafferdrnck getragen wird. Diefe Scheibe hat einen Durchmeffer, 
welcher eine Kreisfläche von gleicher Fläche wie der Ringquerfchnitt der Turbine 
gibt und der Rohrtheil ober ihr fleht durch ein 150 Millimeter weites Aufsenrohr 
mit dem Fallrohre in offener Verbindung, wodurch fich auch deffen Saugwirkung 
auf fie überträgt. Dadurch ifl der gefammte Wafferdruck auf die Turbine balancirt, 
der Spurzapfen läuft nur unter der Beladung der eigenen Gewichte und trotz 
feines geringen Durchmeffers von 85 Millimeter dauernd kalt. Als man aber 
einmal die Entladungsfcheibe probeweife aushob, begann der Zapfen fofort 
zu brennen. 
Die Entladungsfcheibe, welche mit der Welle rotirt, fchliefst felbdver- 
dändlich nicht abfolut dicht an die Wand ihres Cylinders, und trotzdem eine 
Lage nachdellbarer, klingenförmiger Stahlblätter als Dichtung den Rand der 
Scheibe armirt, geht Waffer hindurch, welches durch das Verbindungsrohr in den 
Abfall gelangt. Der hiervon bedingte Verlud an Arbeitswaffer foll aber einem 
geringeren Effedle entfprechen, als durch die normale Reibung des fondbenöthigten 
gröfseren Spurzapfens verzehrt würde. 
Oberhalb der Entladungsfcheibe tritt die Welle aus dem Kaden durch eine 
Stopfbüchfe aus, welche, unter der Saugwirkung dehend, leicht zu dichten id, indem 
in ihre Schale ein dem Druckrohr entnommener mit einem Hahn zu (teilender 
dünner Wafferdrahl fliefst. 
Die Aufhängung des Turbinenrades und der Entladungsfcheibe gefchieht 
durch je zwei Schrauben, welche an je einem eine Eindrehung der Welle 
umfaffenden fchmiedeeifernen Doppeljoch hängen. 
Sowohl im Drucke wie im Fallrohre befindet fich eine Droffelklappe, um 
die Füllung und eine theilweife Regulirung der Turbine zuzulaffen. 
Das Tangentialrad. Eine zweite Zeichnung führte die Condrudiion der 
Zuppinger’fchen Tangentialräder vor, wie diefelben für hohe Gefälle bis 160 Meter 
Druckgefälle in gröfserer Anzahl (deren erde in Vorarlberg) ausgeführt wurden. 
Abgefehen von der forgfältigen Condrudiion wegen des hohen Waffer- 
druckes von 16 Atmofphären, welchen zu beherrfchen drei aufeinanderfolgende 
Abfchlüffe (die Regulirzungen, getrennte Schieber und eine Droffel im Fallrohre)
	        
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