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Volltext: Die Motoren (Gruppe XIII, Section 1), officieller Ausstellungs-Bericht

Walter Zuppingerin Ravensburg. 
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aus dem Rohre zur Turbine hin abzweigt, zieht die andere durch die hohle 
Grundplatte, um jenfeits des Rades wieder aufzufteigen und zur Einftrömung zu 
gelangen. Die Trennung der beiden Wafferftrahlen im Fallrohr ift durch eine 
hoch hinaufreichende Gufswand geregelt. 
Die Turbinenwelle findet nun ihr Fufslager auf der Grundplatte; die 
Metallfchale desfelben ift mit fechs ftarken Rippen im Lagerkörper geführt und 
hat fonft keine Stellvorrichtung; dafür find aber die Einläufe (teilbar. Das Lager 
ift durch ein an die Untenfeite der Turbinenrad-Nabe gefchraubtes Rohr derart 
umgeben, dafs kein Verfchleudern des Oeles eintreten kann, welches mit einer 
Pumpe zugeführt und gewechfelt wird. 
Die Waffe rräder. Die Zuppinger-Räder gehen mit der geringen 
Umfangsgelchwindigkeit von io bis 15 Meter per Secunde, was ihren Nutzeffect 
hoch macht und beläfst, wenn keine bedeutende Ueberfetzung ins Schnelle 
benöthigt wird. 
Die Zeichnungen ftellten durchwegs Räder für kleine oder mittlere Gefälle 
mit eifernen Kränzen und hölzernen Schaufeln vor, welche das Waffer unter fehr 
geringer Spannungshöhe durch einen Ueberfallfchützen erhalten. Die Schaufeln 
lind von der Einlaufsftelle an gegen aufwärts gekrümmt, um einem Ausgiefsen 
des Waffers auf der Innenfeite zuvorzukommen. Die Zellen, welche normal mit 
halber Füllung arbeiten, bleiben auf der Innenfeite durch einen im Minimum 
60 Millimeter weiten Längsfchlitz für die Ventilation offen. 
Durch den langfamen Gang erreicht Zuppinger den Entfall der Stofs- 
verlufte beim Waffe re inlauf, deren Effetfte bedeutender find als fpäter für die 
Ueberfetzung gehört. Bei Gefällen von 0 5 bis 01 Meter follen diefe Räder 60 
bis 65 Percent und bei 10 bis 30 Meter Gefälle 70 bis 75 Percent leiften. Ich 
habe felbft ein derartiges Rad gebremft und ähnliche Güteverhältniffe gefunden. 
Der Hauptvortheil diefer Räder liegt in dem Umftande, dafs fie keiner 
Regulirung nach der Waffermenge benöthigen, fondern annähernd die ftets 
gleiche Percentausbeute des Wafferlaufes bieten. 
Die Räder arbeiten alle über einem gekröpften, d. i. nach dem Radmittel 
punkt gebogenen Gerinne. Durch den plötzlichen ftufenförmigen Abfall diefes 
Gerinnes im verticalen Raddurchmeffer follen 6 Percent Mehreffedt als bei 
Aufserachtlaffung diefer Rückficht auf den ungehinderten Ausgufs gewonnen 
werden. 
Zuppinger wendet bei variablen Waffern gerne eine einfache Turbine mit 
einem Wafferrade gekuppelt an, weil dann die Turbine immer voll laufen kann, 
während das Wafferrad von felbft und mit gleichbleibendem Güteverhältnifs 
regulirt. 
Daniel Straub in Geifslingen. 
Die Ausftellung hydraulifcher Motoren von Daniel Straub war eine der 
gröfsten diefer Art und umfafste ein Tangentialrad und ein Wafferrad, beide 
nach den eben befchriebenen Syftemen Zuppinger’s, und noch ein Wafferrad mit 
innerem Einlauf. Diefe drei Motoren ftanden in einem offenen Betonbau (von 
Spolin & Ruthardt in Blaubeuren) und gingen abwechfelnd durch Waffer beauf- 
fchlagt, welches durch zwei franzöfifche Locomobüe und mit Centrifugalpumpen 
verfchiedener Syfteme in die Plöhe gefchafft wurde. 
Die Turbine war ganz nach Zuppinger’s bereits befprochener Con- 
ftrudtion. In den Details wich fie infofern ab, als die Stellung der Regulirungs 
zungen nicht durch ein Räder-, fondern ein Hebel-Stellzeug mit Wurmrad 
gefchah, und dafs die Grundplatte fchwerer gegoffen und mit weniger Verfchrau- 
bungen dalag, als in Zuppinger’s originalem Plan.
	        
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