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J. F. Radinger.
hielt ziemlich lang vorfpringende Lagerfchalen, deren Stärke die Schmalheit des
Lagerblockens ausgleichen konnten.
Hinter dem Lager fchloffen fich die zwei Excenter für die Steuerung diretft
an. Zwifchen ihnen fafs die Riemenfeheibe für den Regulator und hinter ihnen folgte
ein Obo Kilogramme fchweres gedrehtes Schwungrad von 15 Millimeter Durch-
meffer und 180 Millimeter Breite, welches gleich für die Aufnahme des Trans-
lniifionsriemens diente.
Die Welle war durchwegs cylindrifch, mafs 100 Millimeter Durchmefler
un ag nahe hinter dem Schwungrad noch in einem zweiten Stehlager, welches
ichwerer als das Kurbellager zu fein fchien.
Befondere Beachtung werth find die Steuerung und der Regulator diefer
Mafchine.
Die Dampfvertheilung gefchah mit einer Mayer Steuerung. Die Schieber-
itange lag näher der Cylinderachfe als das Excenter, indem fie vor der Stopf-
büchfe in einem Auge geführt war, hinter welchem die Excenterftange aufsen an-
griff. Die Expanfionsexcenterftange ging aber centrifch durch eine Stellvorrich
tung zu ihren Platten. Das Vertheilexcenter ftand unter 15 und das Expanfions-
excenter unter 55 Grad Voreilung, und elfteres hatte 30 und letzteres 42 Milli
meter Excentricität.
Die Canalbreite im Schiebergefichte mafs 24 Millimeter und da der
Schieber 6 Millimeter äufsere Deckung befafs, fo öffnete er eben vollftändig die
Canäle. Nun waren aber diefe, wie fchon oben erwähnt ift, für die Einftrömung
unnöthig breit, daher die Wirkung der Einftrömkanten einem langen Offenlaffen
des verlangten Querfchnittes gleichkam.
Die innere Deckung war Null, daher keine merkbare Compreffion angewendet
erfchien. aber die Ausftrömung gleichfalls gut vor fich gehen mufste.
Die Deckplatten des Expanfionsfchiebers hingen verftellbar, wie es das
Syftem verlangt, an ihrer Stange. Diefe war jedoch im Dampfraum nur mit einem
einzigen durchlaufenden flachenSchraubengewinde verfehen, welches die broncenen
Emlagemuttern beider Platten anfafste. Die Mutter der einen (der äufseren)
Hatte war dabei drehbar eingelegt und mit einem Durchfteck-Stiften feil mit der
Stange verbunden. Die andere (vordere) Mutter war aber nicht drehbar, dafür
wurde fie aber von den Gewinden weitergefchoben und ihre Platte der andern
nähergerückt oder entfernter geftellt, wenn man die Stange aufsen umdrehte.
Um aber die fymmetrifche Lage der beiden Platten gegen das Schieber
mittel zu wahren, war die Stange aufserhalb der Stopfbüchfe unterbrochen und
mit einem übergefchraubten langen Schraubenrohr wieder verbunden. Hinten
den Schiebern zugekehrt fafs die Stange mit Gegenmutter feft im Rohr, welches
alfo gleichfatn mit ihr ein einziges Stück bildete Die vordere Hälfte der Stange
griff aber lebendig in die Gewinde und zog das Rohr fammt Plattenftange und
Platten gegen auswärts oder fchob es weiter in den Schieberkaften hinein, je
nachdem die Drehung erfolgte. Die Gewinde des Rohres waren nun verkehrt
gegen jene der Platteneinlagen gefchnitten, und da ihre Ganghöhe nur halb fo
grofs als die der letzteren war, fo wurde das Deckplatten-Syftem, welches ohne
diefes Aufsenrohr unfymmetrifch geftellt worden wäre, doch fymmetrifch erhalten.
| 1—| | 1 | Wirkung der Innenfehraube.
I j j j Wirkung der Aufsenfchraube.
Durch diefen Vorgang, welcher an und für fich keine weitere Complication
birgt, wird aber die Conftrudtion der Einlagmuttern und die Montirung wefent-
lich gegen die gebräuchliche Art mit linkem und rechtem Gewinde im Schieber
kaften vereinfacht, und darum fchien fie mir der längeren Erörterung werth.