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J. F. Radinger.
Diefe Mafchinen folgen ganz der gewöhnlichen liegenden Anordnung, und
find auf einer hohen und ziemlich maffigen Grundplatte gemeinfam mit dem
Pumpenkörper befefligt. Hier erübrigt nur die Befprechung ihrer Detailformen
und Grössenverhältniffe, fo weit es die reine Dampfmafchine betrifft.
Der Dampfcylinder ifl auf einer Stufe des Grundkörpers aufgeschraubt,
welche um circa den Cylinder-Halbmeffer tiefer fleht als die Geradführung.
Letztere findet mit einer einzigen unteren am Kreuzkopf-Auge ange-
fchmiedeten Fufsplatte flatt, welche in einer fchwach keilförmigen ins Bett
gehobelten Rinne ohne jede Nachflellvorrichtung läuft. Gegen das Losheben des
Kreuzkopfes bei Leerlauf oder Dampfcompreffion find fchmiedeiferne Seitenlineale
nebengefchraubt. Der Kreuzkopf fammt Führung bildet mit der Kolbenflange ein
einziges Schmiedflück.
Die gekröpfte Kurbelwelle liegt
in zwei feitlichen, völlig fymmetrifchen
Lagern, welche rahmenförmig und mit
der Grundplatte in Einem gegoffen
find. Die Schalen flehen durch eine
verticale Fuge in zwei Theile getrennt
und vor der äufseren kommt ein ver-
ticaler Deckel, um das Lager zu
fchliefsen. Diefer ifl aber nicht auf-
gefchraubt, fondern zwifchen zwei
Nafen an den verlängerten, liegenden
Wangen des Lagers eingefchoben, fo
r : 0>^ dafs er längshin ununterbrochen auf-
liegt. D' "
diefes Deckels verfteift ihn zu einem
halten ihn auf breiter Fläche und wie verwachfen mit dem Ständer. Vor dem Aus
gerütteltwerden fchützt ihn ein fenkrecht hindurchgehender Bolzen mit verfenkter
Schraubenmutter.
Die äufsere Lagerfchale liegt unmittelbar an dem Deckel, die innere
Lagerfchale ift aber mit einer breiten hinterlegten Keilplatte nachftellbar, welche
von dem Gewinde einer gewöhnlichen Schraube getragen wird.
Die Schubftange hat hinten einen kurzen gegabelten Kopf, der das Kreuz
köpf-Auge umfafst. Diefes ift lang, mit einem auswechfelbaren Rohr aus gehär
tetem Stahl ausgebüchft. weil in ihm die Bewegung ftattfindet, aber keine Nach-
ftellvorrichtung dort vorhanden ift.
Der Kreuzkopf-Zapfen ift in die Schubftangen-Gabel conifch eingerieben,
entbehrt auf der dicken Seite des unnöthigen Kopfes und ift andererfeits durch
eine Splintfchraube vor dem Lofewerden gefchützt.
Die Schubftange fcheint kurz im Vergleiche zur Kurbel, indem sie nur
deren vierfache Länge befitzt. Der vordere Kopf ist ähnlich dem Kurbellager