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Ludwig Lott.
1 “ Illuftnrte Katalog der Ornamentenftich-Sammlung des k. k. öfter-
rendiifcheii Mufeums“ mit Renaiffancefchrift gefetzt und (die Drucke aus der
Renaiffancezeit nachahmend) auf eigens hiezu angefertigtes Chamoispapier
prachtvoll gedruckt, kann ein Meifterwerk der Typographie genannt werden. In
der Vorrede wird auch befonders hervorgehoben, dafs durch die aufserordentliche
borgfalt, welche dem Drucke der in diefem Buche vorkommenden 54 Holzfchnitte
gewidmet wurde diefe erft recht zur vollen Geltung gelangt feien. Diefe vor
züglichen Holzfchnitte , auf den Stock photographirt und dann gefchnitten,
flammen aus dem Inftitute für Holzfchneidekunft von Fr. W. Bader in Wien.
Die Harmonie, die in diefem Kataloge zwifchen Satz, Druck, Xylographie und
i apier herrfcht, wurde auch femerzeit bei Eröffnung des öfterreichifchen Mufeums
von den Zeitungen nach Gebühr hervorgehoben.
, , Aufser vielen anderen vorzüglichen Werken befitzt diefe Firma auch einen
fehr reichhaltigen Verlag von Schulbüchern, befonders für Mittelfchulen, der fich
durch gute Ausftattung und gleichmäfsigen Druck auszeichnet.
, Dle Buc hdruckerei diefer Firma hat, wie fchon oben über Auer’s Einflufs
.cor 6 ? 1 l err ^ chl f c J len Suchdruckereien erwähnt wurde, erft feit dem Jahre
48 fo neu ge Fortfehritte gemacht und fleht befonders durch ihr folides Gebaren,
gute Ausftattung und fchönen gleichmäfsigen Druck ihrer Erzeugniffe in all
gemeiner Achtung. Um fo grofsartiger der Fortfehritt ift, umfomehr fühlen wir
uns gedrungen; auch jenes Mannes zu gedenken, der fich um diefen Erfolg ganz
befonders verdient gemacht hat: es ift diefs der verftorbene Jofef V ö 1 k früher
Leiter des altberühmten Gefchäftes Gottlieb Haafe’s Söhne in Prag. Bei der
Uebernahme der Gerold’fchen Buchdruckerei beftellte Volk fogleich mehrere
Schnell und gute eiferne Handpreffen ; errichtete eine eigene Accidenzabtheilung
mit fyftematifch gegoltenen Lettern; liefs ferner eine Anzahl tüchtig gefehlter
Arbeiter, fowohl Setzer als Drucker, von Prag kommen; ftellte Herrn Carl K n e i f e 1
einen tüchtigen Drucker, der aufser in Prag auch in mehreren gröfseren
uckeieien Deutfchlands cpnditionirt hatte, als Druckerfador und die Herren
Thierbacher und Hammater als Setzerfadore an. Dafs unter der Leitung eines fo
ewahrten Fachmannes, wie Volk war, im Vereine mit folch erprobten Männern,
wie die eben Genannten find, die heute noch auf ihren Pollen flehen, ein ein-
eithches und gleichmafsiges Schaffen Platz greifen mufste, bedarf nicht des
Breiteren erörtert zu werden.
1 u D ‘ e . Flr . ma Cari Gerold's Sohn, die fich aufser Preisbewerbung erklärte,
ca Herr Friedrich Gerold Mitglied der internationalen Jury war, anerkannte und
belohnte die raftlofe Thatigkeit ihres Druckerfadors Carl Kneifei dadurch, dafs
üe uch bemühte, ihm die Medaille für Mitarbeiter zu verfchaffen. Bei der Ordens-
vertheilung am i. Nov. 1873 erhielt Herr Kneifei auch das filberne Verdienftkreuz.
, , . W „ T ei del & Sohn , Verlags- und Sortimentsbuchhandlung und Buch-
druckerei in Wien, hatten einen anfehnlichen Theil ihres neueren Verlages
1I1 militärifche Werke mit Karten und Plänen, ausgeftellt. Diefe Firma
dt beftrebt, die Werke ihres Verlages bei guter Ausftattung dennoch fo billig als
möglich herztiftellen, um fie dem für Bücher nicht gerne Geld ausgebenden mili-
tarifchen Publicum leicht zugänglich zu machen. Von den neueften Werken find
befonders hervorzuheben : D i e m m e r, Vorträge über die Grundzüge der Strategie,
8 mit 33 biguren und 8 Kartenfkizzen; Kuhn Franz, der Gebirgskrieg 8» mit
21 Karten und Plänen ;S wob o d. Joh„ die k. k. Militär-Akademie zu Wiener-
euftadt, gr. Quart, mit 16 Tafeln in photographifchem Glasdruck, 19 Holz-
lchnitten und einem Plane in Kupferdruck.
Die gröfste Verlags- und Sortimentsbuchhandlung, die jedoch keine
eigene Druckerei befitzt, fondern ihren fehr reichen Verlag, auf deffen fchöne
usftattung fie befonderes Geivicht legt, nur in den hervorragendften Buch
druckereien herftellen läfst, ift Wilhelm Braumüller's k. k. Hof- und Uni-