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Volltext: Webereimaschinen (Gruppe XIII, Section 2), officieller Ausstellungs-Bericht

Webereimafchinen 
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horizontal geführte Kautfchukkette, welcher die fogenannte Stengelkette — das 
lind ftarke Baumwollfäden, auf einer eigenen Rolle aufgewunden — beigegeben 
ift. Letztere hat bekanntlich den Zweck, ein zu ltarkes Anfpannen der Kaut- 
fchukfäden beziehungsweife ein Mattwerden oder Reifsen derfelben hintanzu 
halten. . , , , . ... . 
Zwei verfchiedene Wechfelräder laffen ein vier- oder fechsfchaftiges 
Arbeiten der Waare zu, und ein Wechfelkreuz dient zum Heben und Senken der 
Lade für drei oder vierfchüffiges Abbinden der Kette. 
Die Aufwindebewegung ift eigenartig. Von der vorderen Streichwalze 
geht das Band herab um eine lofe Rolle a, dann über und um die Regulatorwalze 
fr beiläufig dreiviertel herum — zwifchen diefer und einer Prefsrolle c herab 
zur Aufnehmrolle d. Die Rollen a und c find an derfelben Seite eines durch 
Gewichte belüfteten Doppelhebels angebracht, doch derart, dafs nur die Druck 
rolle c, nicht aber auch die Leitrolle a gegen die Regulatorwalze anliegt. Da nun 
die Spannkraft des Elaftiquebandes die Rolle a in die Höhe zu heben fucht, fo 
vermehrt fich dadurch der Druck zwifchen b und c, fichert alfo auch bei erhöhter 
Spannung das richtige Abziehen der Waare. 
Hat man jedoch feidene Oberkette, fo darf nicht fo ftark geprefst werden, 
und das Band geht fofort von der Streichwalze herab zur Regulatorwalze o, 
hinten herum und zwifchen diefer und der Druckrolle c hindurch zur Aufwinde- 
rolle d. 
Der Regulator mufs nun umgekehrt fchalten. 
Der Hofenträger- K no p fl o ch-S t uhl ift zweifchiffig, mit feitwärts 
aufgefetztem Jacquard. Die Ketten find hier wegen geringer Breite nicht auf 
Rollen bewunden, fondern in der Höhe des Stuhles auf- und abgehängt und mit 
belafteten Rollen gefpannt. Eine eigene, hier aber ohne Skizze kaum deutlich 
zu machende Vorrichtung regulirt die Spannung der einzuwebenden Kaut- 
fchukfäden. , , 
Die Bandaufwindung ift verfchieden von der vorhergehenden. Von der 
Streichwalze gehen die Bänder herab zuzwei von beiden Seitenregulirten Walzen 
a und b, welche in geringem Abftande von einander parallel gelagert find, und 
zwar um die hintere Rolle a herum, dann über eine auf a und b frei aufgelegte, 
aber entfprechend belaftete Druckrolle c und zwifchen diefer und der zweiten 
Regulatorrolle b herab entweder zur Aufwindefpule d oder frei in einen Band- 
kaften. Im erfteren Falle erfpart man das fpätere Aufrollen, welches vor dem 
Appretiren der Waare ohnediefs ftattfinden mufs. 
Von Sammtftühie n hatte Kufsmaul zwei Exemplare aufgeftellt: der 
eine Stuhl für Sammtband mit geraden Leiften, der andere Stuhl für Sammtbänder 
mit faconnirten Kanten. Auf beiden Stühlen werden Doppelbänder gewebt, 
welche die Polkette zwifchen fich enthalten. Diefelbe wird durch Meffer welche 
auf einer in flacher Bogenlinie hin- und herfchiebenden Latte beteiligt find, auf 
dem Stuhle felbft durchfchnitten, und dadurch auch das obere Sammtband vom 
unteren abgetrennt. Die hölzerne Mefferlatte ift, um jeder Deformation vorzu 
beugen, aus mehreren Lagen zufammengeleimt. 
Die beiden Grundgewebe werden in einem Abftand von 2«/ 2 bis 3 Milli- 
meter jedes für fich gewebt und durch die Polkette mit einander verbunden. Die 
Länge der nach dem Schneiden entftehenden Florfädchen hängt nun von der 
Stellung desfogenannten Flor-oder Polregulators ab, da von diefem das.Nachlaßen 
der Polkettenfäden abhängt. Durch Wechfelrädchen wird hier das Spiel einfach 
reSUhlt Es ift dabei Rückficht zu nehmen, ob man zweifchäftigeu oder vierfchäftigen 
Sammt herftellt. , , ... , . 
Die billigere Sorte ift der zweifchäftige Sammt, welcher nachftehend im 
idellen Längenfchnitt des noch ungefchnitten gedachten Doppelbandes veran- 
fchaulicht ift.
	        
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