5. Minen Sprengung.
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Diese ausgeführte Arbeit machte jedoch die Fahrstrasse noch
nicht frei, und der Congress bewilligte am 10. April 1869 neuerlich
178.200 Dollars.
Newton kam nun nach den bisherigen Erfahrungen auf die Idee,
denFelsen unterirdisch /n sprengen — eine Idee, welche indess
nicht zum erstenmale gefasst wurde, weil ich schon im Jahre 1867
projectirt hatte, die Felsen im Binger Loch am Rhein durch Unter
minirung vom Ufer aus zu sprengen, und weil bereits im Jahre 1868
der General Alexander den Blossom-Rock auf diese Art zu sprengen
projectirt hatte. Die Sprengung des Blossom-Rock, welche anfäng
lich durch frei aufliegende Minen versucht wurde und welche einen
Kostenaufwand von 425 Francs pro Kubikmeter verursachte,
wurde im Jahre 1870 thatsächlich unterirdisch durchgeführt.
Fr. Schmidt, welcher diese Sprengung leitete und mittelst eines
blechernen Senkschachtes von l- 58 Meter D. durch das Wasser in den
Felsen drang, stellte Pfeilergalerien von 42- 7 Meter Gesammtlänge,
18.3 Meter Breite und 3.66 Meter Höhe her und führte die Sprengung
mittelst 20.000 Kilogramm Pulver am 23. April 1870 durch. —
Die Arbeit Newtons wurde nun damit begonnen, dass innerhalb
des Fluthwechsels ein Fangdamm von 95.3 Meter Länge in Fünfeck
form hergestellt und unter dem Schutze desselben ein geräumiger
Schacht niedergeteuft und aus demselben 10 Stollen, nach allen
Richtungen des Felsens divergirend, getrieben wurden; man taufte
diese Stollen nach den Namen bedeutender Amerikaner und be
nannte sie: Farragut, Madison, Humphrey, Hoffmaun, Shermann,
Jefferson, Grant, M’Clellan, Franklin und Jackson.
Diese Stollen werden mit halbkreisförmig laufenden, parallelen
Querschlägen verbunden, und es wird demnach der ganze Felsen
in einer solchen Weise unterminirt, dass nur eine geringmächtige
Decke ober den Stollen und Querschlägen stehen bleibt, welche
auf den gleichfalls stehengebliebenen Pfeilern ruht.
Die Mächtigkeit der Firststärke richtet sich nach den genauen
Peilungen.
Nach der Unterminirung des betreffenden Riffes ist die Ge-
sammtsprengung projectirt, welcher die verhältnissmässig leichte
Beseitigung der Steinpfeiler zu folgen hat.