6. Betriebsanordnung im Erdbaue.
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Hiernach haben also die Betriebsresultate im G-astorfer Ein
schnitte erneut bestätiget, dass diese Betriebsmethode, abgesehen
von der Zeitfrage, bis zu gewissen Grenzen der Einschnittstiefe sehr
rentabel ist.
Eine gleiche Rentabilität des englischen Einschnittsbetriebes,
erwies sich bei dem schon vorgeführten Heiligenstädter Material
platze im Diluvialboden und bei dein Bitlowtschitzer eingeleisigen
Einschnitte durch festen Gneis, welcher Einschnitt 275 Meter Länge,.
17 Meter Tiefe und 54.500 Kubikmeter Inhalt misst.
Hiernach bestätigen sich also im grossen Ganzen frühere theo
retische Betrachtungen (Rziha, „Englischer Einschnittsbetrieb
pag. 28, Tab. 9) über die Grenzen der Rentabilität des englischen
Einschnittsbetriebes.
Es dürfte in Rücksicht auf die immer mehr hervortretende
Wichtigkeit der Sache nicht ohne Interesse sein, anderweitige Bei
spiele der Nützlichkeit solchen Betriebes liier in Kürze noch an
zuführen :
«ILavaneinschnittaufderBrennerbahn. 95.000 Kubik
meter Masse, 700 Fuss Transportweite, 500 Fass Einschnitts-
länge, GO Fuss Höhe, Anwendung von 3 Schächten, Bauzeit
6 Monate, tägliche Leistung circa 600 Kubikmeter, finanzielle
Resultate nach Aussagen der Unternehmer sehr günstig.
b) Einschnitt bei Matrei auf der Brenn erbahn. Material
fester Felsen, Kubikinhalt 47.000 Kubikmeter, Bauzeit 3 .Mo
nate, Leistung pro Arbeitstag circa G30 Kubikmeter, finan
zielle Resultate wie oben befriedigend.
c) Nach Aussagen verschiedener Unternehmer an der Brenner
bahn lohnt sich der englische Einschnittsbetrieb bei zwei
geleisigen Bahneinschnitten in mildem und rolligem Gebirge
schon bei 24 Fuss mittlerer Einschnittstiefe und in den festeren
Felsarten, je nach der Gesteinsfestigkeit, schon bei 36 bis 48
Fuss mittlerer Einschnittstiefe.
(I) Württembergische Sch w arz wa 1 d b ahn. („Zeitschrift
des Architekten- und Ingenieurvereines zu Hannover“, 1870,
pag. 64.) Auf dieser Bahn wurde mehrfach der englische Ein-
schnittsbetrieb mit Vortheil angewendet, namentlich in den
27 Meter tiefen, im Muschelkalk gebrochenen Sparnsberger