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I. Die geschicktl. Entwickelung u. d. Culturwerth d. Eisenb.
Nicht unwesentlich unterstützt durch die Dichtkunst, die z u-
erst dein geistigen Drucke floh und schon zur Zeit der KreuzzUge
in den Erscheinungen der Troubadours und der Minnesänger und
in den Gestalten des Provencalen Bert, de Born und Walters von
der Vogelweide aufgetreten war und welche die Glanzesstätten an
den Höfen von Toulouse, Provence, Barcelona und Aragon, wie
auch zu Wien und auf der Wartburg geschaffen hatte — unterstützt
durch diese Dichtkunst brach das menschliche Wissen endlich sieg
reich wieder hervor, rankte sich auf an den Heroen der Kunst, an
Leonardo da Vinci (1452—1519), dem grossen Ingenieur, an Peter
Vischer (1460—1529), an Buonarottii (1474—1564) und an Rafael
Sanzio (1483—1520), und gelangte nach anderthalb tausend Jahren
v\ ieder zur Blüthe an dem Stamme der Mediceer und insbesondere
an dem Hause des Lorenzo magnifico (1448 —1492) und des Cosimo
von Florenz und Toscana (1519—1574).
Und während dieses ganzen unendlich mühsamen und meist
blutigen culturellen Wiederaufbaues menschlichen Wissens und
der Kunst gelangte auch wieder der Archimedei’sche Gedanke,
nach Benützung der Kraft des Dampfes zur Geltung; denn es
war ja inmitten der Reformationsarbeit des Menschengeistes nicht
verloren gegangen, da ihn die Schule der Alchimisten und der
Aerzte, als die fast alleinigen Pfleger der Naturwissenschaften zu
jener Zeit der Trübsal in ihren Laboratorien stets vor Augen
haben mussten, indem die dampfende Retorte und der be
deckte Tiegel nie kalt gestellt werden konnten von jenen zwei
Ständen, welche getragen wurden von der in der Menschheit nie
mals verloren gegangenen oder unterbrochenen Sucht nach Gold
und Lebenskraft und von der niemals unterbrochenen Hinfällig
keit des menschlichen Körpers, die ja auch Veranlassung war,
dass im Uebergange aus der classischen Zeit die fünf grossen
arabischen Aerzte: die beiden Messue, Razir, Geber und Ebn Sinna
erstanden und auch die hohe medicinische Schule von Salerno ge
zeugt wurde.
In der That tritt uns auch beim Wiedererwachen des mensch
lichen Geistes das Kochen mit den Aeolipilen wieder entgegen und
ist es wieder unser grosser Meister aut dem Gebiete der Technik
Leonardo da Vinci (1452—1519), den wir nicht nur mit dem