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TV. Aussergewöhnliche Unterbauten.
Man mauerte nun den Grundpfeiler vom gewachsenen Fels
grunde in dem 12-7 Meter tiefen, 5-06 Meter und 9-49 Meter breiten
und langen Schachte auf, stellte auf dieses Fundament das Wider
lager und entfernte in dem Maasse des Höhergehens der Mauerung
das hindernde Holz des Provisoriums, welches durch verlorene
Zimmerung im Bestände erhalten wurde.
Das nördliche Widerlager wurde auf ausgesprengten Fels
grund gestellt, und verursachte die Herstellung desselben keine
grossen Schwierigkeiten.
Die Montirung der Brücke geschah ebenfalls unter dem Schutze
des Provisoriums.
Für den Wasserabfluss wurde ein gemauertes Gerinne her
gestellt, dessen Profile aus Figuren 4 und 7 ersichtlich sind.
Die ganze Reconstructionsarbeit wurde in der ersten Hälfte
des Monates April 1872begonnen und war bereits am 18. November
1872 betriebsmässig vollendet; die Kosten der Reconstruction
betrugen 80.000 fl., in welcher Summe die Kosten des Gerinnes
sowie die Kosten der Eisenconstruetion für zwei Geleise (letztere
mit 15.000 fl.) einbegritfen sind.
Die Reconstruction hat ebenfalls der oben genannte Ingenieur
Johannsen geleitet.
II. Capitel.
Dammherstellungen im Wasser.
(Niederländische Abtheilung.)
1. Eisenbahndamin durch die Osterschelde.
Diese höchst interessante Arbeit, ausgestellt durch Simon
M. Gz., war durch Zeichnungen vertreten und umfasst solche
technische Schwierigkeiten, dass die nähere Beschreibung des
Objectes hier geboten erscheint, wobei wir uns auf die Zeichnungen
der Tafeln 3 und 4 beziehen.
a) Projecte.
Der erste Entwurf zur Abdämmung der Osterschelde wurde
im Jahre 1811 vom Oberingenieur M. A. Schraver im Aufträge