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IV. Aussergewöhnliche Unterbauten.
den Mündungen dieser Meeresarme 0. ? . Meter bis 0. 9 Meter be
trug und im Sloe eine Stromgescliwindigkeit von 1.. bis 1. Meter
pro Secunde erzeugt wurde.
Durch das altzudämmende Profil des Fahrwassers strömten
während jeder Fluthzeit etwa 36 1 2 Million Kubikmeter Wasser aus
der Westerschelde nach dem Veergat, und es war demnach die solide
Verschliessung eines so nahe dem offenen Meere gelegenen Wasser
armes nicht nur ein schwieriges Beginnen, sondern es musste auch
wohl beachtet werden, welche Einflüsse diese Absperrung haben
wüide. Aut die Westerseheide mit ihrer nahen und weiten Mün
dung konnte wohl kein besonderer Einfluss voransgedacht werden,
wohl aber musste der Wasserstand in Veergat und in der Zuidvliet
und im Sloe selbst Veränderungen erleiden, denn von den obigen
bfP/j Million Kubikmeter Wasser kehrten erfährungsgemäss bei
jeder Kenterung nur 9>/a Million Kubikmeter zurück, wonach dem
nördlichen Meeresarme circa 27 Millionen Kubikmeter Wasser ent
zogen wurden.
Es mag hier auch gleich bemerkt werden, dass sich nach der
nunmehr erfolgten Abdämmung die Fluthhöhe im Veergat, im Sloe
nördlich vom Damme und in der Zuidvliet 0. 2 Meter niedriger, da
gegen im Sloe südlich vom Damme um 0. 3 Meter höher, als ehedem
gestaltete.
b) Frühere Abdämmungsprojecte.
Das erste Project der Abdämmung der Sloe datirt ebenfalls
aus der Regierungszeit Napoleons I. und wurde im Jahre 1810 vom
niederländischen Seebauinspector Schrawer entworfen; es war in
seinen Kosten auf 2’/ 2 Million holländische Gulden veranschlagt, und
war der Damm ungefähr 2500 Meter südlicher als der heutige pro-
jectirt.
Dieses Pioject gelangte gleich jenem der Abdämmung der
Osterschelde nicht zur Ausführung.
Im Jahre 1840 bewarb sich eine Privatgesellschaft um eine
Concession, welche neben der Abdämmung des Sloe die Anlage
eines Canales von Vlissingen nach Middelburg und die Gewinnung
von Land neben einer zweckmässigen Verbindung zu Lande zum
Gegenstände hatte.