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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), Erster Band, officieller Ausstellungs-Bericht

3. Maschinenbohrung. 
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§. 5. Erfahrungen über maschinelle Gesteinsbohrarbeit- 
Die Erfahrungen, welche vermittelst der maschinellen Ge 
steinsbohrung gemacht wurden, kennzeichnen wohl überall, gegen 
über der Handarbeit eine ganz wesentliche Ersparniss an Zeit; 
die directe Geldersparniss ist jedoch bis jetzt nur in einzelnen Fällen 
nachgewiesen; rechnet man jedoch die Zeitersparnis in Geld um, 
so erscheint wohl überall, wo es sich um die Ueberwindung grös 
serer Massen handelt, die maschinelle Bohrarbeit auch finanziell 
gerechtfertiget. Bei der Beurteilung der directen Kosten 
ersparnis, die öfters nachgewiesen wird, dürfen jedoch niemals drei 
Momente übersehen werden, nämlich: a) dass kurze Versuche in 
keinem Falle entscheidend sind, sondern doch wenigstens monate 
lang mit Handarbeit alterirende Versuche durchgeführt werden 
müssen, bevor man zu einem maassgebenden Urtheile gelangen kann; 
b) dass man sich bezüglich der Amortisirung der Anlage, der Unter 
haltung der Geräthe auf längere Zeit und bezüglich jener Ge 
neralunkosten durchaus keiner Täuschung hingeben darf, welche 
bei Versuchen und bei durch Directionen ausgeführten Regie 
bauten vermöge des Buchungswesens so selten schart genug 
hervortreten, sondern oft nur Schätzungsexempel sind, deren 
Höhe jedoch ein Bauunternehmer sehr wohl zu würdigen versteht, 
sobald er die zugehörige, völlige finanzielle Abwickelung des 
Geschäftes im Auge behält; c) dass endlich gerade den maschi 
nellen Bohrungsversuchen bei Bergbauen ausnutzbare General 
anlagen und Inventarstücke (vorhandene Dampfkessel, Röhren, 
Utensilien, Generalaufsicht, Maschineningenieure etc. etc.) zu Gute 
kommen, welche in der Regel den Kosten der Handarbeit bei den 
Vergleichsberechnungen nicht vollwichtig abgeschrieben werden. 
Bei einem auszuführenden Tunnelbaue, wo es sich um Herbei 
schaffung und kurzzeitige Verwerthung von geistigen Factoren und 
materiellen Utensilien handelt, treten diese Generalunkosten der 
Maschinenbohrung noch immer sehr scharf entgegen, so dass, wie 
die Sache gegenwärtig (1876) steht, selbst Tunnelbauten von 3000 
Meter Länge, trotz der Beachtung der Intercalarzinsen, selten vor 
teilhaft durch Bohrarbeit mittelst comprimirter Luft getrieben wer 
den können. Dem ungeachtet ist es im höchsten Maasse ei wünscht,
	        
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