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Volltext: Eisenbahn-Unter- und Oberbau (Gruppe 18, Section 2), zweiter Band, officieller Ausstellungs-Bericht

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Brückenbau. 
nach Diodor aus der EuphratbrUcke in Babylon und bei der Trajans- 
brücke nach den Besten im Donauflusse und nach dem Relief auf 
der Trajanssäule kennen — in kunstgeschichtlicher Richtung be 
trachtet — verdrängt wurden. 
Wie uns die Geschichte der steinernen Brücken lehrt, haben 
diese Werke von der ältesten Zeit angefangen, bis herauf zu dem 
Ende des vorigen Jahrhunderts jedoch vielfach an den Nachtheilen 
der mangelhaften Fundirung gelitten, und dieser Umstand, dann 
die Kostspieligkeit solcher Steinwerke, die Schwierigkeit des Ent 
wurfes und die lange Bauzeit, welche sie ehedem erforderten, sind 
die Ursachen, dass der Bau der hölzernen Brücken durch die ganze 
geschichtliche Zeit hindurch so lange in thatkräftiger Ausübung 
blieb, bis die neueste Zeit die Technik derart gefördert hatte, dass 
die genannten hemmenden Ursachen in Wesenheit gemildert wurden. 
Namentlich förderlich dem Bau hölzerner Brücken waren die 
jenigen Strassenlücken, welche wir bei der Vermehrung der steiner 
nen Brückenwerke, weiter unten in der Geschichte der letzteren ken 
nen lernen werden, da diese Verkehrslücken nothgedrungen ausge- 
ttillt werden mussten durch den Bau von Üebergangswerken, denen 
die Billigkeit und Raschheit der Herstellung als Merkmal dienen. 
Was nun die Ausbildung der Constructionsarten aus den durch 
Sattelhölzer verstärkten Balken, aus dem Hängewerke und aus dem 
Sprengwerke heraus betrifft, welche Constructionsarten schon im 
XVI. Jahrhundert eine wesentliche Durchbildung verrathen, wie es 
die Werke von Paladio bei Basano und Trient erweisen, so ist 
dieselbe wesentlich erst in der zweiten Hälfte des vorigen und zu 
Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts gefördert worden. 
Besonders waren es auf dem Continente die Schweizer Meister 
Ulrich Grubenmann von Teufen, Ritter aus Luzern, dann die Meister 
Kink in Tirol, Fuchs und Funk in Deutschland, ferner die Inge 
nieure Morand, Delorme, Lamblardie, Gauthey und Mignerou in 
Frankreich, welche zu dieser Durchbildung wesentlich beigetragen 
haben, und sind namentlich die Leistungen von Etzel 1786 bei der 
Mellingenbrücke in der Schweiz (55. 0 s Meter Spannweite) und bei 
der Plockinger Brücke in Württemberg (zwei Oeffnungen ä 57.4 Meter 
Spannweite), ferner die Leistungen von Ulrich Grubenmann bei der 
inr Jahre 1757 erbauten Rheinbrücke zu Schaffhausen (51. 97 Meter
	        
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