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Objekt: Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873

$ic bctitfdje 9Merci. 
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man fie aber genau, fo wirb man erftaunen über bie Gnergie 
mit ber bag inbioibueüe SBefen cineg geben aufgefafjt unb 
wiebergcgeben ift, tro| biefer unBolllommenen SCcc^nif, ja trofc 
ber offenbarftcn geiler ber £id)tBertbeilung unb fiuftperfpectioe, 
bie bag ganje öJtenfcbengebränge wie in einem Grbbeben fdgwanlen 
lagen. Stadien aber bie jabllofen blaffen Sureaufratengefidjter, 
bie fid) wie Ouarglömer im ©ranit unter ben Stilitarg eim 
geftreut finbcn, f<bon einen nie! stneifclfmfteren Ginbrud alg 
bicfe, fo fteigert fid^ berfelbe big sunt Säuerlichen, wenn ber 
ißlid nun oollenbg auf bie im Stittelgrunbe fifenbe Samenwelt 
fällt, bie ber fötaler mit unbarmberjiger ©raufamlcit in eine 
glora Bon ötadbtfdiatten oerwanbelt t»at. — 2Jlid> wunbert nur, 
bafj fie ihm nicht bie 2lugen auggelraft! Gg ift ferner, nic^it 
laut aufjulacben, wenn man bie milroflopifdje gnbigcretion 
fielst, beren er ficb gegen bie Steifterftüde ber Schöpfung fcbulbig 
gemacht, hinter ihnen, in bem gonb ber Äapelle, Berlieren 
ficb bann bie langen Oieiben beg übrigen befternten, oerebrungg= 
würbigen ipublifumg, bag einem ungeheuer gelangweilt nor= 
fommt, weil eg fo ohne alle pilante Sicbtwirlung gemalt ift, 
bag man eg fdgon ganj in ber Dläbe betrachten mufj, um ;u 
ertennen, bafj jeber Gin-jetne, wieberum felgr dgarabteriftifd?, »oll 
Oieij ber Grfinbung ift, währenb bag ©anje fo matt augfiebt. 
— Stenjel, ber bag feinfte Oluge für jeben tleinften 3ug befifct, 
ber in feinen 3 e *$nungen bie ineaxmirte SSBahrheit, wenn auch 
nicht jener photographifchen Slrt gibt, bie nufere heutigen 3ta= 
luraliften lennjeiebnet, hat bie Grfcbeinung in ihrer Totalität 
fo unBolllommen miebergegeben, bafj fie unwahr wirb. Gg 
ift bag ber gemeinfame Gharalterjug unferer gefammten älteren 
.Sunft, ber aber bei biefer ftpllofen 3ei<bnung, bie augfiebt, 
alg ob ber fötaler alle Sage eine neue gigur auf bie weife 
SeinWanb neben bie geftern fertig geworbene aufg ©erathewohl 
hingefeft, feine Gompofition niemalg auds nur in ben Sinien, 
geschweige benn in ben £icbt= unb Sdjattenmaffen abgewogen 
hatte, ju einer Sotalwirlung führt, welche fo fdgülerhaft ift, 
bafj man ficb nur wunbert, wie eg benn möglich war, fo oiel 
Srefflicbleit fo gut ju oerfteden. 
fiurj, bag SSilb ift fo urbeutfd), fo bem ©röjjten gemacht 
fen, aber oor bem flleinften hilflos, bajj eg alg eine wahre
	        
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