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Brückenbau.
gefunden und wurde die schon früher pag. 388 besprochene Stadlauer
Brücke als Gitterwerksträger erbaut.
25. Mainbrücke bei Hassfurt, erbaut von Gerber inNürn-
berg ; ausgestellt durch Photographie. Wir beziehen uns anlässlich
dieses Ausstellungsobjectes bereits auf das pag. 397 und pag. 398
Gesagte.
VII. Gapitel.
Amerikanische Sprengwerke.
§. I. Geschichtliche Notizen.
Wiederholen wir in Kürze die in den vorhergegangenen Ab
schnitten gegebene chronologische Entwickelung des Baues eiserner
Brücken, so gelangen wir zu folgender Uebersicht:
Nachdem im Jahre 1820 durch Aron Manby die Blechträger
und 1824 die gusseisernen Barren, beide Sorten in England einge
führt, 1832 die Blechträger in England, bei Hochbauten und später
in den Vierziger Jahren bei Eisenbahnbauten durch Brunei weitere
Verbreitung gefunden und diese Verbreitung sich namentlich über
Deutschland und Frankreich erstreckt hatte; nachdem ferner
Stephenson und Fairbairn anfangs der Vierziger Jahre mit ihren
Kastenträgern aufgetreten waren, erschien der Zeitpunkt des wissen
schaftlichen Kampfes bezüglich der Wahl des Guss- und Schmied-
eisens, welcher das letztere Material in Europa siegreich machte
und dadurch zu dem Ausspinnen jener Constructionen führte, die
wir als Tunnelbrücken, Gitterwerks- und Fachwerksträger mit
parallelen und gekrümmten Gurtungen und als Bogenbrücken kennen
gelernt haben, Constructionen, welche durch die Werke von Drogheda
(1845), Conway (1847), Chepstow (1850), Aar bei Olten (1853),
Saltash (1854) und Alahabad (1861) gekennzeichnet sind.
Jener Kampfbeginn trat auch in Amerika auf, wurde jedoch
dort durch zwei wesentliche Momente in andere Bahnen gelenkt,
nämlich durch das Moment des in Amerika vorfindlichen besseren
Gusseisens und durch das Moment des Bedürfnisses rascher Brücken-
montirung durch ungeübte Kräfte. Diese zwei Momente traten mit
einer solchen Macht auf, dass die praktischen Amerikaner sich den
selben unmöglich verschliessen konnten, und wurden desshalb diese