V. Bewegliche Brücken.
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Blechträger, sondern wählt man auch öfter wieder Holzconstruction,
welche in Amerika auch hei grossen Spannweiten gebraucht werden.
c) Anordnung des Drehzapfens.
Der Drehzapfen muss bei den Drehbrücken in dreierlei Richtung
betrachtet werden, nämlich beziehentlich seiner Stellung zur Brückern
achse, bezüglich seiner Stellung zum Zapfenlager und bezüglich
seiner Tragefunction.
1. Stellung zur Achse der Brücke. Es gibt zweierlei
solche Stellungen: in der Brückenachse (axial) und ausserhalb der
selben (inaxial). Zum Beispiele axial: die Drehbrücken zu St. Maur,
la Vilette, Brügge, Cherbourg, Dünkirchen etc.; inaxial: Dreh
brücken zu Ostende zwischen den Bassins zu Ostende am Brügger
Iliore, zu Stamhil am Canale zwischen Brügge und Ostende, zu
i riest etc. Die inaxiale Lage gewährt die Minimalauflagerung
auf drei Punkte, die grössere Freimachung des Flussprofiles, unter
Umständen die Gewichtsverringerung der Brücke u. s. w.
Bei den neueren Drehbrücken wird aber fast ausschliesslich
die axiale Lage angewendet.
2. Stellung zum Zapfenlager. Entweder ist der Zapfen
an der Brücke, also das Zapfenlager auf dem Mauerwerke befestiget,
oder es steht der Zapfen auf dem Mauerwerke und befindet sich das
Lager an der Brücke; die letztere C'onstructionsart ist gegenwärtig
die üblichere.
3. 1 ragelunction des Zapfens. Bei den Drehbrücken
kann dem Drehzapfen eine verschiedene Function zugewiesen
werden; entweder trägt er die Brücke während der Drehung, oder
aber er dient nur zur centralen Führung der Drehung; in letzterem
Falle wird die Brücke durch Räder getragen, welche auf einem
Rollkranze laufen.
Verfolgt man die geschichtliche Entwickelung der Drehbrücken,
so bemerkt man, dass anfänglich, und zwar beiden hölzernen Brücken
der Zaplen zum fragen der Brücke benützt wurde; in späterer Zeit,
nämlich zu Anfang unseres Jahrhundertes, als man begann die
Drehbrücken in Eisen zu construiren, stellte man den Brückenüber-
bau auf Rollen und wies dem Zapfen hauptsächlich die Function der
Führung zu.